Hetzerath: Wenn man Hören schenken kann – Großzügige Hörgeräte-Spende geht nach Tunesien

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Foto: HÖRMischel e.K.

HETZERATH. Weltweit sind rund 466 Millionen Menschen – davon 34 Millionen Kinder – von Hörverlust betroffen. 80% dieser Menschen leben in Ländern mit niedrigem bis mittlerem Einkommen und haben oft keinen Zugang zu einer hörmedizinischen Versorgung.

So geht es auch zahlreichen Kindern und ihren Familien in Tunesien. Auf Djerba hatte sich dazu bereits vor einigen Jahren ein Verein der Aufgabe angenommen, diesen Kindern mit der entsprechenden Förderung und Unterstützung, ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Wichtigster Baustein neben der Netzwerkarbeit mit ortsansässigen Hals-Nasen-Ohrenärzten und Hörgeräte-Akustikern war dabei die Errichtung einer entsprechenden Förderschule. Die Kinder und Jugendlichen sollen hier im Umgang mit der Krankheit geschult und auf das Leben „da draußen“ vorbereitet werden. Gelingt die Voll-Integration, können die Jugendlichen dann auch eine Regelschule besuchen und einen Beruf erlernen.

Hilfe aus Hetzerath
Angetan von der Idee, das Vorhaben in Tunesien zu unterstützen, hatte die Hals-Nasen-Ohrenärztin Nina Klützke dem Hörakustik-Meister Matthias Mischel von der Arbeit des Vereins berichtet. Mit der Firma Oticon, einem dänischen Unternehmen und führender Hörgeräte-Hersteller hatte er dann einen weiteren Förderer finden können, sodass durch HÖRMischel und die Firma Oticon nun 16 Geräte in Wert von rund 15.000 Euro aus dem aktuellen Produktprogramm gespendet werden können. Mit Blick auf die bessere Beschaffung von Ersatzteilen und der entsprechenden Nachhaltigkeit der Maßnahme hatte man sich bewusst für die neuesten Produkte entschieden, so Norbert Arnold, Gebietsleiter der Firma Oticon.

Sobald es die Umstände zulassen, werden Nina Klützke und Matthias Mischel hinreisen und die Geräte persönlich an den Verein übergeben. „Es ist wichtig, dass die Hörgeräte auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder angepasst sind, um eine gute Entwicklung zu fördern“, so Matthias Mischel. Daher begrüßt er, dass es auch eine Vertretung von Oticon vor Ort ist, um die entsprechenden Einstellungen vornehmen zu können.

Sensibilisieren und Unterstützer werden
Derzeit besuchen 26 Kinder die Schule, davon sind acht beidseitig versorgt. Klützke und Mischel hoffen, dass sie mit dieser Aktion einen Beitrag zur Sensibilisierung für das Thema schaffen können. So trägt beispielsweise die Früherkennungsuntersuchung von Hörstörungen im Kleinstkindalter dazu bei, eine normale sprachliche Entwicklung zu ermöglichen. Gleichzeitig wollen sie weitere Unterstützer und Förderer für das Projekt in Tunesien finden. Weitere Infos unter: [email protected]

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