RLP. Jeder zweite Einzelhändler in Rheinland-Pfalz nutzt einer Untersuchung zufolge Vertriebskanäle im Internet. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie des Forschungsinstituts ibi research der Universität Regensburg, wie die Industrie- und Handelskammer (IHK) für die Pfalz am Freitag in Ludwigshafen mitteilte. An der Untersuchung waren demnach auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) sowie 46 IHKs beteiligt.
Der Fokus der deutschlandweiten Studie, zu der 1450 Einzelhändler aller Größen befragt wurden, lag auf der Digitalisierung. Die Ergebnisse zeigten, dass der digitale Vertrieb an Bedeutung gewinne – aber kleinere Händler oft hinterherhinkten, stellten die Prüfer fest.
Zwar sei in Rheinland-Pfalz das Ladengeschäft nach wie vor der wichtigste Vertriebskanal des Einzelhandels, aber der Onlinehandel gewinne nach und nach an Bedeutung, hieß es. Im Vergleich zur Vorgängerstudie aus 2017 hätten digitale Aktivitäten zugenommen. Demnach vertreiben 49 Prozent der Befragten ihre Produkte nur im Laden. 38 Prozent bieten ihre Ware sowohl im Laden als auch im Internet an. Und 13 Prozent der Befragten agieren nur online.
Die Entwicklung einer Umsatzverlagerung vom klassischen zum digitalen Vertriebskanal werde sich in den nächsten Jahren fortsetzen, meinte Matthias Schmitt, Chefvolkswirt der IHK Trier. «Dieser Trend hat sich durch die Corona-Pandemie noch einmal deutlich verstärkt.»
Für «kleine» Händler aber gestaltet sich die praktische Umsetzung der Digitalisierung oft schwierig. Das liegt der Studie zufolge vor allem an Zeitnot, rechtlicher Unsicherheit sowie hohen Investitionskosten.