Patienten benutzen App! Gesundheitsämter nutzen digitale Helfer gegen Corona

0
Symbolbild // dpa

Die Ausnahmesituation gibt in vielen Bereichen der Digitalisierung einen Schub. In Mainz-Bingen kommt eine App zum Einsatz, mit der die Patienten ihre Körpertemperatur und Symptome erfassen und so das Gesundheitsamt entlasten können.

Bei den Gesundheitsämtern in Rheinland-Pfalz fallen seit Beginn der Corona-Pandemie zahllose Daten zu infizierten Menschen an. In dieser Situation gebe es «generell neue Impulse für die Digitalisierung auch und ganz besonders für die Gesundheitsämter», teilte das Gesundheitsministerium in Mainz mit.

Im Landkreis Mainz-Bingen wird seit einer Woche eine App für die Kommunikation zwischen Gesundheitsamt und Corona-Patienten eingesetzt. Dabei werden dem Gesundheitsamt gemeldete Personen mit einer frischen Infektion gefragt, «ob sie alternativ zu unseren telefonischen Kontakten diese App mit einem persönlichen Freischalt-Code nutzen wollen», wie ein Sprecher der Kreisverwaltung mitteilte. Die Benutzung ist freiwillig.

Die Patienten halten mit der App täglich zu festgelegten Zeiten ihre Körpertemperatur und die vorhandenen Symptome fest. Mit einer Push-Nachricht werden sie an die Eingabe erinnert. Auch der Wunsch nach einem persönlichen Gespräch kann angegeben werden. «Nutzen möglichst viele von einer Corona-Erkrankung Betroffene diese App, dann werden Kapazitäten frei, die bislang durch die tägliche telefonische Symptomabfrage gebunden sind», erklärte der Sprecher.

Die Software gebe eine Warnmeldung aus, wenn bestimmte Schwellenwerte für einzelne Symptome überschritten würden, erklärte die Firma Heraeus Medical, die das System entwickelt hat. «Hochrisikopatienten, die dringend medizinische Versorgung benötigen, können leicht identifiziert und priorisiert werden.» Die Medizintechnik-Sparte des hessischen Technologiekonzerns Heraeus entwickelte die Plattform mit der Bezeichnung HeraeusCare ursprünglich für Anwendungen in der Orthopädie. Der Schutz der Patientendaten sei gewährleistet, erklärte das Unternehmen.

Für Erfassung, Auswertung und Weiterleitung der Daten im Rahmen des Meldesystems nach dem Infektionsschutzgesetz nutzen die Gesundheitsämter die Software SurvNet des Robert-Koch-Instituts (RKI). Angeschlossen ist eine Web-Anwendung, die es ermöglicht, auf den tagesaktuellen Datenbestand des RKI zuzugreifen. Ein Teil der Daten wird über ein Abfragesystem auch öffentlich zugänglich gemacht.

Vorheriger ArtikelViel Regen zum Wochenstart – örtlich Starkregen möglich!
Nächster ArtikelMalu Dreyer sah seit langem wieder ihre Mutter – durch eine Scheibe

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Die Redaktion behält sich vor, Lesermeinungen zu kürzen. Es besteht kein Anspruch auf die Veröffentlichung Ihrer zugesandten Meinungen. Klarname ist nicht erforderlich. Eine E-Mail-Adresse muss angegeben werden, wird aber nicht veröffentlicht.