Auch Kommunen verlieren Einnahmen in der Corona-Krise

Weniger Gewerbesteuer und weniger Einnahmen kommunaler Betriebe - Städte, Gemeinden und Landkreise sorgen sich um ihre Finanzen. Unterstützt wird dies von der CDU-Fraktion.

0
Foto: dpa-Archiv

MAINZ. Angesichts massiver Ausfälle von Einnahmen wegen der Corona-Krise rufen Städte, Gemeinden und Kreise nach verstärkten Finanzhilfen. «Ganz gleich, ob bei der Gewerbesteuer, beim ÖPNV oder bei den Tickets für Museen und Schwimmbädern – überall brechen uns die Einnahmen weg», sagte am Dienstag der stellvertretende Vorsitzende des Städtetags Rheinland-Pfalz, der Landauer Oberbürgermeister Thomas Hirsch (CDU). Die CDU-Landtagsfraktionen forderte das Land zu einem «kommunalen Stabilitätspakt» auf.

«Gerade unsere kommunalen Wirtschaftsbetriebe, die für die Daseinsvorsorge essenziell sind, müssen drastische Verluste hinnehmen», erklärte Hirsch. Zugleich leisteten die Städte erhebliche Anstrengungen, um während der Corona-Pandemie die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen und ihre Versorgung zu sichern. «Das führt notwendigerweise zu erheblichen Mehrkosten», fügte Hirsch hinzu. Die Städte benötigten finanzielle Hilfen und Vorkehrungen, um die eigene Handlungsfähigkeit und Liquidität der kommunalen Kassen sicherzustellen. Kommunale Unternehmen müssten unter den bestehenden Rettungsschirm des Bundes und bei den Hilfen der Länder mit aufgenommen werden.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende im rheinland-pfälzischen Landtag, Christian Baldauf, sagte während einer Video-Pressekonferenz, dass die vom Land im Nachtragshaushalt für die Kommunen eingestellten Mittel von 100 Millionen Euro nicht ausreichten und bislang auch noch nicht angekommen seien. «Wir brauchen direkte Finanzhilfen des Landes, um coronabedingte Ausfälle zu kompensieren», sagte der kommunalpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Gordon Schnieder. Allein bei der Gewerbesteuer sei in Rheinland-Pfalz mit Ausfällen von 500 Millionen Euro zu rechnen. Kleineren Geschäften müsse es ermöglicht werden, wieder zu öffnen, sofern ausreichend Schutzmasken für Kunden vorhanden seien. «Diese Lockerung brauchen wir dringend», sagte Schnieder.

Der Vorsitzende des Landkreistages, Günther Schartz (CDU), unterstützte die Forderung der Landtagsfraktion seiner Partei: «Dringend erforderlich ist ein Stabilitätspakt für die Kommunen, ein Schutzschirm, der uns die finanzielle Kraft verschafft, diese Krise auf lange Sicht zu bewältigen.» Kreise und Städte hätten in kürzester Zeit Fieberambulanzen aufgebaut, sie glichen die Ausfälle im ÖPNV und im Schülerverkehr aus, die Kommunen deckten ausgebliebene Kita-Einnahmen und unterstützen soziale Einrichtungen. Die 100 Millionen vom Land für die unmittelbare Pandemiebekämpfung könnten nur eine erste Maßnahme sein.

Vorheriger Artikel++ AKTUELL: Stadt Trier und Landkreis – Weitere Infektionen gemeldet ++
Nächster ArtikelMinisterin Hubig: Schulen können nur stufenweise geöffnet werden

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Die Redaktion behält sich vor, Lesermeinungen zu kürzen. Es besteht kein Anspruch auf die Veröffentlichung Ihrer zugesandten Meinungen. Klarname ist nicht erforderlich. Eine E-Mail-Adresse muss angegeben werden, wird aber nicht veröffentlicht.