Intendant Sibelius: „Ich freue mich sehr darauf, mich dem Publikum zu präsentieren“

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Foto: Theater Trier

TRIER. Als ein alternder Schauspieler wartet Karl Sibelius auf seinen Auftritt und blickt tief in den Spiegel seiner Theatergarderobe. Was er sieht, sind unerfüllte Träume, verlorene Illusionen, aber auch Wehmut und vergangener Glamour. Mit Lust bohrt er in alten Wunden und verschont mit seinem bissigen Humor nichts und niemanden: das moderne Regietheater, die Verlogenheit der Kollegen, die Borniertheit des Publikums und vor allem nicht den neuen Intendanten – alle bekommen ihr Fett ab. Sibelius, der neue Trierer Intendant, präsentiert sich mit dieser Rolle als Schauspieler und Sänger dem Trierer Publikum.

Die Premiere zu „Alles bleibt anders“ am 11. September im Großen Haus ist bereits ausverkauft. Von Oktober an ist das Stück im Kasino am Kornmarkt zu erleben.

Aufgeregt ist Sibelius nicht, aber voller Vorfreude. „Ich freue mich einfach sehr darauf, mich endlich dem Trierer Publikum präsentieren zu können – auch als Schauspieler“, sagt der Österreicher. Das Stück seines Landsmannes Georg Kreisler „Adam Schaf hat Angst, oder: Das Ende vom Lied“, das 2002 in Berlin Uraufführung feierte, hat Sibelius in all den Jahren auch mit persönlichen Noten stark verändert. Mit seiner Version „Alles bleibt anders“, die laut eigener Beschreibung mit „viel Selbstironie“ unterfüttert ist, feierte Triers neuer Intendant bereits auf anderen Bühnen Erfolge.

So erhielt Sibelius für seine Darstellung den Jurypreis der 31. Bayerischen Theatertage in Nürnberg als „bemerkenswerter Theatermacher“. Dazu sagte Bernd Noack von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in seiner Laudatio: „Und so ist ein Abend mit Liedern von Georg Kreisler bei Sibelius kein Liederabend, es wird daraus vielmehr eine Zustandsbeschreibung der verworrenen Wirklichkeit und verwirrten Gefühle, eine Seelenschau, bei der auch in – mitunter sehr persönlichen – Wunden gebohrt wird. Die Ängste – wie natürlich auch das Theater-Besessene – der Bühnenfigur Adam Schaf sind dem Bühnen-Antihelden Karl M. Sibelius alles andere als fremd. Und nur so – nein: deshalb kann er sie so fulminant und eindringlich, erschreckend ehrlich und bar jeglicher Koketterie und Eitelkeit auch spielen und singen.“

Auch die Fachzeitschrift „Die deutsche Bühne“ würdigte Sibelius für dessen Leistung, weil er Kreislers „Alles bleibt anders“ zum „perfekten Song-Spektakel“ gemacht habe.

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15 Kommentare

  1. Nein, danke! Solange der schräge rose divine „Intendant“ unseres Theaters ist, wird man uns – häufige Theaterbesucher seit Ender der 80er – dort nicht mehr sehen. Wir wünschen uns, dass man bald sehen wird, wes Geistes Kind er ist und hoffen, dass sein Gastspiel in Trier um Einiges kürzer sein wird als das an der Rott!
    Sibelius, nein danke!

  2. Wessen Geistes Kind ist Herr Sibelius denn? Wir haben ihn als sehr sympathischen und offenen Mitarbeiter kennengelernt, der sich für die Belange aller Mitarbeiter einsetzt und freuen uns auf die Zusammenarbeit….

    • Freuen Sie sich, heinz. Sie werden ähnliche Erfahrungen machen wie Andere vor Ihnen, außerhalb Triers.
      Viel Spaß bei der „Zusammenarbeit“!

  3. hans b. ist einer der, die alles besser wissen. Die Theatersaison hat noch nicht begonnen, aber der hans hat sein Urteil schon gefällt. Wie man unschwer an unzähligen Posts sehen kann, zählt hans b. zu den besorgten Bürgern, dürfte also kein Verlust sein wenn das Theater von diesem Klientel verschont bleibt.

    • Danke für Ihr schnelles Urteil.

      Herr Millen, können Sie sich vorstellen, dass es Menschen gibt, die in vielen Theatern außerhalb Triers, gar im benachbarten Ausland, seit Jahren Vorstellungen besuchen, ja, die gar Verwandte in Eggenfelden haben und sich ein Urteil erlauben können, obwohl „die Theatersaison noch nicht begonnen“ hat in Herrn Millens kleiner, beschränkten Welt?
      Sie zählen dann ja zu den selbsternannt toleranten Bürgern (bekannt für die fehlende Toleranz gegenüber besorgten Bürgern)?

  4. Ich habe das Trierer Theater seit Jahren gemieden. Doch nun klingt vieles sehr spannend, sodass ich mir bestimmt mehrmals in dieser Saison etwas anschauen werde. Damit habe ich Sie, Herr B. dann schon ausgeglichen!

  5. Sie sind ja eine wahre Heldin, marion.
    Dann sind Ihnen unter Herrn Weber viele schöne Vorstellungen entgangen.
    Viel Freude mit dem sehr spannenden „neuen Besen“!

  6. Armes Trier! Sibelius ist nichts weiter, als ein gnadenloser Selbstdarsteller (der Herr Intendant oder „Generalintendant“, wie er sich in seiner Profilneurose selber nennt, muss ja selber ständig auf der Bühne herumhüpfen- vorzugsweise in Strapsen. Um mit diesen seinen „künstlerisch wertvollen“ Beiträgen das Publikum zu „beglücken“, mussten unzählige Schauspieler ihren Arbeitsplatz räumen! Dieser gewissenlose Wichtigtuer hat keinerlei Respekt für Kollegen. Sein Ruf, auch was den Umgang während der Arbeit betrifft, eilt ihm in Kollegenkreisen ohnehin schon voraus. Little talent- big ego!

  7. @Bernd:
    Es zwingt Sie keiner ins Theater zu gehen und den neuen Intendanten als gewissenlosen Wichtigtuer zu bezeichnen, obwohl Sie ihn offensichtlich gar nicht kennen, lässt darauf schließen, dass Sie offensichtlich noch nie mit ihm gearbeitet haben. Little Talent – Big Ego: Das kann sein, dafür hat er aber schon sehr viel erreicht. Aus Ihnen scheint Neid, oder gekränkte Eitelkeit zu sprechen.

  8. Ich kann mich Bernd nur anschließen. Man wird noch viel erleben und teuer bezahlen in Trier fürs Theater. Die Fidelio Premiere war sicher nur ein Vorgeschmack auf kommendes 80er Jahre Ekel“Provokations“Theater (gähn).

  9. Jedes Theater Ticket in Trier wird weiterhin mit 137,00 € subventioniert.
    Es lebe das Theater.
    Geht eine Paar (Ehepaar) 2 mal monatlich in unser Theater, hat es 548,00 € Subvention (oder Transferleistung)
    erhalten, das ist mehr als ein Hartz IV Empfänger für einen Monat zum Leben bekommt.

  10. @bernd: Herr Dr. Sibelius ist offiziell Generalintendant. Er ist Geamtverantwortlicher für das Theater Trier in allen Belangen und er ist es nicht, weil er das verlangt hat, sondern weil die Politik das so festgelegt hat.

    • Dass es mehr als eine Fehlbesetzung ist, wird man eines Tages schmerzlich feststellen. Die größte Schweinerei ist der Umgang dieses Egozentrikers mit Herrn Puhl, aber er wurde ja von der Politik als Autokrat eingesetzt und man soll keine anderen Götzen neben ihm haben ….

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