Update Oberliga-Rheinland-Pfalz/Saar: Schwarzer Sonntag – Niederlagen für Mehring und Salmrohr

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MEHRING/VÖLKLINGEN. Zwei Spiele, null Punkte. Das ist die Bilanz in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar aus heimischer Sicht. Der SV Mehring ist nach dem 1:4 (0:2) gegen den FK Pirmasens II und der zweiten Niederlage in Folge in der Realität angelangt. Der FSV Salmrohr verlor auch das 6. Spiel in Serie beim Röchling Völklingen mit 1:4 (1:2) und liegt weiter auf dem vorletzten Tabellenplatz.

SV Mehring – FK 03 Pirmasens II 1:4 (0:2)

Willkommen in der Wirklichkeit
Wenige Tage nach der 0:1-Niederlage in Pfeddersheim gab es für den SV Mehring mit dem1:4 (0:2) im Aufsteigerduell gegen den FK Pirmasens II die nächste Nullnummer. Es kam viel zusammen an diesem brütend heißen Spätsommertag für die Gastgeber. Ein Kopfballtreffer von Alexander Klein (30.) wurde wegen angeblichen Foulspiels nicht anerkannt, die noch nicht endgültig diagnostizierte Knieverletzung von Philipp Basquit, Mehrings Nummer Eins zwischen den Pfosten, und wieder einmal spielerische Überlegenheit ohne wirkliche Durchschlagskraft, die auch durch zwei Pfostentreffer dokumentiert wird..

„Der Sieg von Pirmasens war nicht unverdient. Wir haben innerhalb weniger Tage nach dem 0:1 am Mittwoch in Pfeddersheim wieder Lehrgeld bezahlen müssen“, sagte Mehrings Trainer Frank Meeth in seiner Analyse. Sein Gegenüber Sebastian Reich dagegen war happy: „Wir haben genauso gespielt, wie es geplant war – nämlich hinten sicher zu stehen und im Spiel nach vorne auf Konter zu lauern. Insgesamt war es eine sehr effiziente Leistung meiner Jungs.“

Mehring war anfangs drückend überlegen, kam aber kaum einmal zu gefährlichen Abschlüssen. Sehr engmaschig und konsequent verteidigten die Gäste aus der Schuhstadt. Dann kam der nicht gegebene Treffer von Klein, vielleicht die vorentscheidende Situation des Spiels. „Wenn wir hier in Führung gehen, wird es auch und gerade angesichts der hohen Temperaturen ein ganz anderes Spiel“, mutmaßte Meeth.

Kein Tor auf der einen Seite, fast im Gegenzug das 0:1: Mehrings Sebastian Schmitt grätschte im eigenen Strafraum gegen Frederik Eitel. Den fälligen Strafstoß verwandelte Niklas Kupper (32.). Pirmasens hatte bis dahin offensiv fast gar nicht stattgefunden, wurde nun aber gefährlicher. Und noch vor der Pause fiel das 0:2. Nach einer Ecke von Benjamin Peters köpfte Yannick Griess nach einem Stellungsfehler von Klein (41.) ein.

Meeth setzte früh alles auf eine Karte, stellte bereits in der Halbzeit auf eine Dreier-Abwehrkette um und brachte mit Matija Jankulica einen weiteren Angreifer. Die Hoffnungen auf eine Wende machte Kupper aber früh zunichte. Als der 23-Jährige die Mehringer Abwehr ausgetanzt hatte und mit einem platzierten Schuss vollendete, war die Partie quasi gelaufen. André Petry traf aus kurzer Distanz (73.) nur die Unterkante der Latte. Einen von mehreren Kontern schloss Kupper (74.) mit seinem fünften Saisontreffer erfolgreich ab, Heraldo Jorrin hatte klug zugespielt. Den nach einem Foul von Griess an Jan Brandscheid verhängten Elfmeter verwandelte der Gefoulte selbst (85.). Die beiden letzten Tore kassierte Sandro Berweiler, der ab der 64. Minute für den am Knie verletzten Philipp Basquit zwischen die Pfosten gerückt war und seine Sache gut machte.

Wer weiß – hätte Max Meyer mit seinem Gewaltschuss aus 30 Metern nicht nur den Pfosten getroffen (87.), wäre es vielleicht nochmal spannend geworden. „Doch wir sind nicht die SG Schoden und haben auch keinen Lukas Kramp“, meinte Frank Meeth in der Pressekonferenz ironisch – der Rheinlandligist aus dem Saartal hatte bekanntlich am Mittwoch binnen sieben Minuten vier Treffer im Auswärtsspiel in Betzdorf geschossen und noch ein 4:4 erzielt; Goalgetter Kramp traf drei Mal.

„Wir hatten diesmal auch das Glück, das uns im bisherigen Saisonverlauf etwas gefehlt hat“, meinte FKP-Trainer Reich gerade im Hinblick auf das nicht gegebene Tor für Mehring in der ersten Hälfte abschließend. Sein Kollege Frank Meeth war auch aus einem anderen Grund hinterher nicht gut auf Schiri Edrich zu sprechen: „Er hat mich hinter die Bande verwiesen, obwohl nicht ich, sondern jemand anders von unserer Bank etwas hinein gerufen hat. Das ist mir in meiner ganzen Zeit als Trainer bisher noch nie passiert.“

SV Mehring: Philipp Basquit (64. Sandro Berweiler) – Maximilian Meyer, André Petry, Marcel Selmane (46. Matja Jankulica), Kevin Heinz – Johannes Diederich, Alexander Klein, Sebastian Schmitt, Marc Mees – Marc Willems, Albutrin Aliu (69. Jan Brandscheid)
Tore: 0:1 (33.) Kupper (Foulelfmeter), 0:2 (41.) Griess, 0:3, 0:4 (56./74.) Kupper, 1:4 (85.) Brandscheid (Foulelfmeter)
Schiedsrichter: Matthias Edrich (Bliesen) – Zuschauer: 184

SV Röchling 06 Völklingen – FSV Salmrohr 4:1 (2:1)

Willkommen im Abstiegskampf

An die Binsenweisheit, dass dem, der im Tabellenkeller steht, auch das Glück fehlt, werden die Protagonisten beim FSV Salmrohr ständig erinnert. „Es war ähnlich wie in den anderen Spielen auch“, stellte Sportchef Karl-Heinz Kieren nach der sechsten Niederlage im sechsten Spiel fest. „Wir spielen ordentlich, haben Chancen, die wir nicht nutzen und leisten uns individuelle Fehler, die uns um den Lohn der Arbeit bringen.“

Wie nach acht Minuten, als ein Missverständnis zwischen Lars Schäfer und Daniel Ternes dem FSV den Rückstand bescherte. Der frühere Salmrohrer Stürmer Murat Adigüzel nutzte die Gelegenheit und schob den Ball unter den Armen von Ternes hindurch in die Maschen. Der Pfosten verhinderte den schnellen Salmrohrer Ausgleich – ein 25-m-Schuss von Timo Heinz landete am Aluminium. Auch beim zweiten Völklinger Treffer (22.) halfen die Gäste mit. Michael Kohns unterschätzte eine Flanke, die Artur Schneider per Kopf nutzte. Danach steigerten sich die Salmtaler und kamen auch durch einen abgefälschten Schuss von Meliani Saim nach einer Flanke von Tim Hartmann zum Anschlusstreffer.

Danach und auch noch nach dem Wechsel war Salmrohr am Drücker, kassierte aber nach einem weiteren Abwehrfehler das 1:3. Kieren: „Das war bei der Hitze die Entscheidung.“ Aber noch nicht die letzte erwähnenswerte Aktion. In der 81. Minute markierte Athanasios Noutsos mit einem Gewaltschuss aus 50 m den Endstand. „Kein Vorwurf an Daniel Ternes“, sagte Kieren, „in dieser Spielsituation stand er eigentlich an der Strafraumgrenze richtig.“

Und dann gab es noch einen Platzverweis. „Ein Witz“, wie Kieren anmerkte. Kohns habe einen Rückpass zu Ternes gespielt, sein Gegenspieler sei aber dann über ihn und den herbeigeeilten Kader Touré gefallen. Für Schiedsrichter Christopher Dispot aus Kaiserslautern der Anlass, Kohns die Rote Karte zu zeigen.

Nicht mit im Kader war Sebastian Ting, der in der 2. Mannschaft zum Einsatz kam. Ting war am vergangenen Mittwoch von Trainer Paul Linz während der Partie gegen Ludwigshafen in die Kabinen geschickt worden. Laut Vorstand Christian Rauen wird die „Personalie Ting“ am Montag geklärt. „Er hat keine Wechselabsichten geäußert“, sagte Rauen gegenüber lokalo.

FSV Salmrohr: Daniel Ternes – Michael Kohns, Lars Schäfer, Daniel Schraps, Kader Touré – Daniel Bartsch, Timo Heinz (78. Marcel Ewertz) – Ricardo Couto Pinto, Meliani Saim, Tim Hartmann – Fabian Helbig (61. Deniz Siga)

Tore: 1:0 (8.) Murat Adigüzel, 2:0 (22.) Artur Schneider, 2:1 (26.) Meliani Saim, 3:1 (63.) Schneider (63.), 4:1 (81.) Athanasios Noutsos (81.)
Rote Karte: Michael Kohns (88./Salmrohr/Notbremse)
Schiedsrichter: Christopher Dispot (Kaiserslautern) – Zuschauer: 304

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