Universität Trier hilft beim Heben ägyptischer Schätze in Luxemburg

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TRIER/LUXEMBURG. Die Trierer Ägyptologie und das Musée national d’histoire et d’art Luxembourg präsentieren die verborgene ägyptische Sammlung.



In den Sammlungen des Luxemburger Nationalmuseums für Geschichte und Kunst (Musée national d’histoire et d’art Luxembourg, MNHA) befindet sich eine kleine Gruppe bemerkenswerter ägyptischer Objekte. Zu diesen Aegyptiaca gehören auch zwei gut erhaltene Mumienfragmente und ein 6 Jahrtausende altes, sehr seltenes Keramikgefäß.

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Im Rahmen der internationalen Ausstellung „Mumien – Der Traum vom ewigen Leben“ präsentiert das MNHA nun diese Schätze als Kabinettausstellung. Unter dem Titel „Von den Ufern des Nil nach Luxemburg“ werden u.a. Bronzefiguren von Gottheiten, Uschebti, filigrane Mumiennetze und Perlenketten in ihrem historischen Kontext vorgestellt. Maßgeblichen Anteil an der erstmaligen, wissenschaftlichen Erforschung dieser Sammlung hatten die Trierer Ägyptologin Dr. Heidi Köpp-Junk und Manon Schutz (M.A., ehemals Universität Trier, jetzt Universität Oxford).

Weiterhin war an dem internationalen Projekt ein Forscherteam des Curt-Engelhorn-Zentrums für Archäometrie (Mannheim) beteiligt, dass die Mumienfragmente untersuchte. Zwei seltene und sehr fragile Mumiennetze wurden von dem Spezialisten Jens Klocke (Fachhochschule Hildesheim) aufwändig restauriert.

Kopf einer weiblichen Mumie
Kopf einer weiblichen Mumie

Die ägyptischen Gegenstände waren dem Museum bzw. der Section Historique de l’Institut Grand-Ducal während des 19. und 20. Jahrhunderts zumeist von bekannten Luxemburger Persönlichkeiten geschenkt worden. Sie spiegeln somit das große Interesse wieder, welches dem „Land der Pharaonen“ spätestens seit dem Ägypten-Feldzug Napoleons (1798-1801) auch in Luxemburg entgegengebracht wurde. Nach der Umgestaltung der Ausstellungsbereiche des MNHA während der 80er und 90er Jahre des 20. Jahrhunderts waren die Aegyptiaca in den Depots in einen „Dornröschenschlaf“ gefallen.

Dr. Heidi Köpp-Junk ist neben ihrer universitären Laufbahn bereits seit 1990 intensiv mit Ausgrabungen in Ägypten beschäftigt, unter anderem für das Deutsche Archäologische Institut Kairo und das Roemer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim. Dabei bearbeitete sie beispielsweise Funde im Tempel der Pyramide des Pharaos Snofru in Dahshur, im Satet-Tempel auf Elephantine oder im Königsgrab des Pharaos Chasechemui in Abydos. Ihre dort erworbenen Kenntnisse kamen der Untersuchung der Luxemburger Aegyptiaca sehr zugute. Weiterhin vermittelte sie wichtige Kontakte, so unter anderem zu Dr. Katja Lembke (Direktorin des Landesmuseum Hannover, D), die wiederum den Kontakt zu Diplomrestaurator Jens Klocke (Fachhochschule Hildesheim) herstellte.

An der Vorbereitung der Kabinettausstellung „Von den Ufern des Nil nach Luxemburg“ sind neben Heidi Köpp-Junk und Manon Schutz seitens des MNHA Museumsdirektor Prof. Dr. Michel Polfer sowie die beiden Archäologinnen Paula Alves und Fabienne Pietruk beteiligt. Die Texte des die Ausstellung begleitenden Kataloges wurden neben Franziska Dövener und Michel Polfer maßgeblich von Manon Schutz und Heidi Köpp-Junk verfasst.

Das Luxemburger Nationalmuseum und die Trierer Ägyptologie laden ein zur Ausstellung

Von den Ufern des Nil nach Luxemburg

vom 12. Juni 2015 bis 10. Januar 2016

Musée National d’Histoire et d’Art, Marché-aux-Poissons, L-2345 Luxembourg

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