TRIER. Derbys gibt es für den SV Eintracht Trier 05 gerade in der aktuellen Regionalliga-Südwest-Saison einige, die Duelle mit dem alten Rivalen 1. FC Saarbrücken haben aber zumindest aus SVE-Sicht einen besonders hohen Stellenwert. „Saarbrücken ist halt Saarbrücken“, sagt SVE-Cheftrainer Peter Rubeck vor dem Gastspiel im altehrwürdigen Ludwigsparkstadion (Samstag, 14 Uhr), das demnächst übrigens umfangreich für insgesamt 16 Millionen Euro umgebaut wird.
Als Mitglied der Schüler-Nationalelf wechselte Rubeck einst Ende der siebziger Jahre von Borussia Neunkirchen in die B-Jugend des FCS, durchlief dort die weiteren Nachwuchsteams und gehörte eine Saison lang auch zum Kader der ersten Mannschaft der Blau-Schwarzen, die seinerzeit in der 2. Bundesliga Süd vertreten war.
Derzeit will der von Fuat Kilic trainierte FCS via Play-Offs zurück in die 3. Liga, aus der man in der vergangenen Saison abgestiegen war. 60 Punkte aus 28 Spielen bedeuten derzeit hinter Kickers Offenbach (28/66), auf die man nächste Woche trifft, Rang zwei – bei zwei Zählern Vorsprung auf den Dritten, die Sportvereinigung 07 Elversberg.
„Sie sind genauso wie Offenbach athletisch stark, haben richtig gute Fußballer in ihren Reihen, gehen kompromisslos in die Zweikämpfe und sind stark im Erkämpfen von zweiten Bällen“, zählt Rubeck die Vorzüge der saarländischen Landeshauptstädter auf. Aus verschiedenen Beobachtungen – zuletzt am Montag beim 0:0 beim 1. FC Kaiserslautern II – hat Rubeck aber auch Probleme beim FCS ausgemacht, „die sie hoffentlich nicht ausgerechnet gegen uns lösen“.
Gegen den FCS und die Klubs aus seiner saarländischen Heimat ist er „immer besonders motiviert“, stellt der 53-Jährige klar. Gleichzeitig betont er aber auch: „Unabhängig vom Gegner sind wir gefordert. Schließlich brauchen wir noch Punkte im Kampf gegen den Abstieg.“
Wenn sein Team alles in die Waagschale werfe, gut verteidige und auch Akzente nach vorne setzen könne, „sind wir sicher auch im Ludwigspark nicht chancenlos“. 16 Zu-Null-Spiele in den bisherigen 28 Begegnungen und nur eine Niederlage aus den letzten acht Partien sprechen für Stabilität in seinem Team.
Robin Koch soll und wird nach abgesessener Gelbsperre wieder ins Team zurückkehren. Ob auch Jannik Stevens mitwirken kann, soll sich im Abschlusstraining entscheiden – der Rechtsverteidiger kämpfte in der Woche mit Schulterproblemen. Der Ex-Saarbrücker Sebastian Schmitt verletzte sich unterdessen bei der U23 und fällt mit einer Bänderverletzung laut SVE-Coach drei bis vier Wochen aus.
„Der Rest kann bis auf die beiden Langzeitverletzten, Ugur Albayrak und Holger Lemke, spielen. Auch Bruno Gomis, der sich zuletzt über die zweite Mannschaft anbieten musste, hat eine zweite Chance verdient. Insgesamt bietet mir das einige Variationsmöglichkeiten“, frohlockt der Coach. Für Routinier Milorad Pekovic ist wegen dessen Trainingsrückstands weiterhin kein Einsatz über 90 Minuten drin, „zumindest nicht in dem System, das wir gewöhnlich spielen“. Christoph Buchner war beim 0:0 gegen Waldhof Mannheim zwar im Kader, soll aber nur im absoluten Notfall auflaufen. Die Verletzung des Verteidigers im Adduktorenbereich ist noch nicht abgeklungen – ganz im Gegenteil. Eine Operation bei einem Spezialisten in Homburg ist geplant, aber noch nicht terminiert.
Positiv aus Rubecks Sicht: Zwischen Buchner und dem sportlichen Leiter Heiner Semar habe es zuletzt „ein sehr gutes Gespräch“ gegeben, was dessen Verbleib über die Saison hinaus angeht. Auch bei Christoph Anton rechnet sich der SVE gute Chancen aus, schon bald die Vertragsverlängerung verkünden zu können.
Zurück zum Derby: Peter Rubeck hofft auf ein packendes, intensives Duell und weiß, dass „wir unseren Fans einen riesengroßen Gefallen tun würden, wenn wir im Ludwigspark punkten“. Bei aller Begeisterung und sportlicher Rivalität steht aber auch für den Eintracht-Cheftrainer unmissverständlich fest: „Auf den Rängen und außerhalb des Stadions muss es friedlich bleiben. Hasstiraden oder Randale haben auch am Samstag nichts auf dem Fußballplatz zu suchen.“ red/wir