Anonyme Spurensicherung in Trier

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Opfer von Sexualstraftaten fühlen sich oft allein gelassen. Das Trierer Mutterhaus will helfen.

TRIER. Wenn eine Frau Opfer einer sexuellen Straftat wird, gerät die Welt komplett aus den Fugen. Einen kühlen Kopf bewahren ist dann oft sehr schwer. Nicht nur körperlich, auch psychisch befinden sich die Opfer in einem Ausnahmezustand. Das Trierer Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen bietet den betroffenen Frauen Hilfe an, die über die akute Notsituation hinaus geht.

Die rund um die Uhr besetzte gynäkologische Ambulanz im Trierer Mutterhaus bietet allen weiblichen Opfern einer Sexualstraftat an, anonym Spuren zu sichern. Im Falle einer späteren Anzeige können diese Spuren als wichtiges Beweismittel dienen.

Medizinische und seelische Hilfe

Frauen oder Mädchen, die Opfer einer Sexualstraftat geworden sind, befinden sich sowohl körperlich als auch psychisch in einer schwierigen Situation. Im Klinikum Mutterhaus erhalten diese Opfer sowohl medizinische als auch pflegerische Unterstützung, darüber hinaus auch seelsorgerische und psychologische Hilfe.


Um gegen den Täter erfolgreich vorgehen zu können, ist es jedoch wichtig, Beweise zu sichern. Für diesen Fall bieten die Gynäkologen ihre ganz praktische Unterstützung an. Zum einen untersuchen sie die Frauen und können gegebenenfalls Verletzungen feststellen, die den Frauen selbst nicht auffallen. Zum anderen aber stehen auch Psychologen und Seelsorger bereit, um in Gesprächen die Erlebnisse aufzuarbeiten und den Weg der Opfer zu begleiten.

Anonyme Beweissicherung

Sollten die sofortige Einschaltung der Polizei nicht gewünscht sein, so bietet das Klinikum Mutterhaus die anonyme Spurensicherung an. „Unser Klinikum hält Spurensicherungs-Sets bereit“, erläutert Michael Metzdorf, Leiter des Geschäftsbereichs Recht im Klinikum Mutterhaus. „Unsere Ärzte sichern dann zum Beispiel Kleidung oder unmittelbare DNA-Spuren. Diese werden anonymisiert im Institut für Rechtsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz gelagert.“

Für einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren liegen diese Spuren dort und können bei einer späteren Anzeigenerstattung als Beweismaterial dienen. „Oft entscheiden sich die Frauen erst später, gegen den Täter vorzugehen.“

Hilfe auch beim Gang zur Polizei

Entscheiden sich die Opfer dafür, direkt Anzeige zu erstatten, stehen ihnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus diversen Abteilungen auch hier mit Rat und Tat zur Seite und stellen direkt den Kontakt zur Kriminalpolizei her.

In einer Schulung zum Verfahren der anonymen Spurensicherung nahmen unter anderem, Ärzte und Pflegerinnen aus der Gynäkologie und auch den Kinder- und Jugendabteilungen teil. Ein weiteres Angebot für Vergewaltigungsopfer ist die umfassende Beratung und Information über die verschiedenen Möglichkeiten und Wirkungsweisen der „Pille danach“. Weitere Informationen: http://bit.ly/ass_trier

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