Tag des offenen Denkmals in RLP: Vom Wegekreuz bis zur Porta Nigra

Wie kommt ein Teehaus in die Weinberge? Warum lohnt sich der Blick durch den Lichtschlitz im Scharfenturm? Am Tag des offenen Denkmals lassen sich Orte entdecken, die sonst verschlossen bleiben.

0
In der Stadt der Porta Nigra soll die Mietpreisbremse bald nicht mehr gelten, das sorgt bei manchen für Kopfschütteln. Foto: Harald Tittel/dpa/Archiv

MAINZ. Vom schnuckeligen Teehäuschen in den Weinbergen über die einst herrschaftliche Burg bis zur trutzigen Stadtbefestigung – der Tag des offenen Denkmals am kommenden Sonntag (14. September) lädt ein zum Entdecken, Ergründen und Erforschen.

Vorab informiert Innenminister Michael Ebling (SPD) gemeinsam mit der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) in der ehemaligen katholischen Kirche St. Paulus in Ingelheim über den Denkmaltag. Das Gebäude im Landkreis Mainz-Bingen war einst Kirchenraum, heute ist es eine Kindertagesstätte.

Was ist der Tag des offenen Denkmals?

Der Tag des offenen Denkmals ist die größte Kulturveranstaltung Deutschlands und findet jährlich am zweiten Sonntag im September statt. Der Aktionstag wird seit 1993 von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) bundesweit koordiniert und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten.

Der Gedenktag geht auf eine Initiative des damaligen französischen Kulturministers Jack Lang zurück. Er rief 1984 die «Journée portes ouvertes dans les monuments historique» aus. Zahlreiche weitere europäische Länder griffen in den folgenden Jahren das Beispiel auf. 1991 rief der Europarat den «European Heritage Day» aus.

Welchen Zweck hat der Aktionstag?

Kurz und knapp: Denkmalschutz live erleben. Einmal im Jahr heißen historische Gebäude und Orte, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind, Besucher willkommen. Vielerorts gibt es Sonderführungen, Handwerksvorführungen und ein Rahmenprogramm für Kulturinteressierte. Die Teilnahme ist in der Regel kostenfrei.

Wie viele Denkmäler gibt es in Rheinland-Pfalz insgesamt und wie viele sind am Tag des offenen Denkmals begehbar?

Landesweit gibt es etwa 39.000 kulturelle Denkmäler vom Wegekreuz über den Dom zu Speyer und die Porta Nigra in Trier bis zum Mainzer Rathaus aus der Nachkriegszeit. 335 rheinland-pfälzische Denkmäler öffnen am 14. September ihre Türen für die Öffentlichkeit.

Was kann man erleben?

Die DSD stellt den Tag des offenen Denkmals seit 1999 unter ein jährlich wechselndes Motto. In diesem Jahr lautet es: «Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?» Es geht darum, Denkmäler neu zu betrachten und ihren wahren Wert zu erkennen. Was macht sie so kostbar? Warum sind sie unersetzlich? Was ist uns ihr Erhalt wert? Am Tag des offenen Denkmals werden die Geschichten hinter den Mauern erzählt.

Bei Führungen durch den Scharfenturm in Rhens im Landkreis Mayen-Koblenz beispielsweise lässt sich erstmals das nur durch einen Lichtschlitz beleuchtete Sockelgeschoss besichtigen. Hier wurden im 17. Jahrhundert der Hexerei angeklagte Personen bis zu ihrem Verhör festgehalten.

Auch in Trier ist am Tag des offenen Denkmals einiges geboten, etwa ein Rundgang durch den Dom unter dem Titel „Was macht den Trierer Dom wertvoll?“, eine Handpuppenführung durch die Porta Nigra oder ein Kammerkonzert auf dem Gut Avelsbach. Weitere Informationen zu den Veranstaltungen in Trier hier. (Quellen: dpa, Stadt Trier)

Vorheriger ArtikelKinder im Netz schützen: Teuber präsentiert Projekt gegen „Cybergrooming“
Nächster ArtikelRegeln für sicheres Chatten: Prävention gegen Cybergrooming in Rheinland-Pfalz

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Die Redaktion behält sich vor, Lesermeinungen zu kürzen. Es besteht kein Anspruch auf die Veröffentlichung Ihrer zugesandten Meinungen. Klarname ist nicht erforderlich. Eine E-Mail-Adresse muss angegeben werden, wird aber nicht veröffentlicht.