
TRIER. Die Stadt Trier erhöht ihre Stromproduktion: Auf neun weiteren Gebäuden, darunter Schulen und Kitas, sollen bis Ende 2026 Photovoltaikanlagen installiert werden. Damit wird sich die solare Stromerzeugung der Kommune mehr als vervierfachen.
Die zwei größten von der Stadt betriebenen PV-Anlagen befinden sich aktuell auf den Dächern der neu errichteten Turnhallen in Trier-West und Feyen. Sie werden ergänzt durch mehrere kleinere Einzelanlagen und Balkonmodule. Zusammen kommen sie auf eine maximale Leistung von 212 Kilowatt und erzeugen jährlich knapp 200.000 Kilowattsunden erneuerbaren Strom.
Erweiterung auf 936 Kilowatt geplant
Gemeinsam mit den Stadtwerken Trier (SWT) plant das Hochbauamt im Rathaus jetzt die Erweiterung dieser Kapazitäten auf 936 Kilowatt. Die Anlagen sind auf Kita-, Schul-, Kultur- und Feuerwehrgebäuden geplant und werden in den Jahren 2025 und 2026 an den folgenden neun Standorten installiert und in Betrieb genommen: Kita St. Adula, Berufsbildende Schule EHS, Grundschule Ambrosius, Grundschule Tarforst, Fahrzeughalle der Feuerwache II, Moselstadion, Anbau Humboldt-Gymnasium, Egbert-Grundschule und Anbau Tuchfabrik.
Zur Bestimmung geeigneter Gebäude wurde das Solardachkataster Trier genutzt und eine Verteilung auf verschiedene Gebäudetypen angestrebt. Romano Bonertz, Leiter des Hochbauamts, erklärt: „Die aktuell in Planung befindlichen Pilotprojekten sehen wir als Grundlage für eine stetige Erweiterung unserer regenerativen Energien. Die solare Stromerzeugung wird damit auf geschätzt 890.000 Kilowattstunden pro Jahr steigen: Das entspricht knapp zehn Prozent des gesamten Stromverbrauchs der Stadtverwaltung oder etwa 300 Muster-Haushalten.“
Erzeugter Strom kann weitergeleitet werden
Der erzeugte Strom wird nicht nur an den Photovoltaik-Standorten selbst verbraucht, sondern kann über ein Strombilanzkreismodell auch in weiteren Gebäuden der Stadtverwaltung genutzt werden. Mithilfe intelligenter Stromzähler lässt sich an den Standorten jeweils der im Gebäude verbrauchte sowie der überschüssige Strom ablesen und im Viertelstundentakt an die Stadtwerke weiterleiten. Andere städtische Gebäude benötigen zur gleichen Zeit ebenfalls Strom, wo der überschüssige Strom bilanziell verbraucht wird.
Bilanziell heißt in diesem Fall, dass der erzeugte Strom nicht physisch über ein Stromkabel an das Gebäude geleitet wird, sondern von den Stadtwerken Trier die Strommengen auf einem Konto gegengerechnet werden. Dieses Modell ist im kommunalen Kontext noch relativ neu, und so stellt dessen Etablierung eine Herausforderung in planerischer und vertraglicher Hinsicht dar, die gemeinsam mit den Stadtwerken angegangen wurden.
Neben eigenen Solaranlagen fördert die Stadtverwaltung den Ausbau privater Balkonsolaranlagen mit jeweils 200 Euro. Nähere Informationen finden Sie unter www.trier.de/umwelt-verkehr/klimaschutz/.