Hohe Energiepreise: Saarstahl muss sparen – Mitarbeiter bangen um Arbeitsplätze

Das Unternehmen Saarstahl informiert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über mögliche Einsparungen in Millionenhöhe. Zuvor gibt es große Demonstration.

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Saarstahl will Mitarbeiter über mögliche Sparmaßnahmen informieren. Foto: Oliver Dietze / dpa / Illustration

VÖLKLINGEN. Wegen möglicher Einsparungen in Millionenhöhe bei Saarstahl sind Stahlmitarbeiter in Völklingen auf die Straße gegangen. Anlass ist eine außerordentliche Betriebsversammlung ab 13 Uhr, in der die Belegschaft über Pläne informiert werden soll, sagte der erste Bevollmächtigte der IG Metall Völklingen, Lars Desgranges.

Nach Angaben der Polizei wurden 2.000 bis 3.000 Menschen zur Demo erwartet. Saarstahl sei schon seit einiger Zeit in schwierigem Fahrwasser unterwegs, sagte Desgranges. Das Unternehmen leide als direkter Zulieferer unter der schwächelnden Automobilindustrie. Die Belegschaft habe bereits im vergangenen Jahr erhebliche Zugeständnisse gemacht, sagte er.

Die Demonstration solle auch ein Zeichen für den Erhalt der Stahlindustrie sein. «Wir müssen in Deutschland und in Europa dafür sorgen, dass wir unsere Stahlindustrie wetterfest machen, wenn wir morgen noch eine Stahlindustrie haben wollen.» Dafür werde auch politische Unterstützung bei der künftigen Bundesregierung eingefordert.

Noch keine konkreten Pläne bekannt

Ein Unternehmenssprecher sagte, Sparmaßnahmen seien noch in diesem Jahr geplant. Ein Grund dafür sei die Konjunktur und die Marktentwicklung der Abnehmer, die ausgesprochen schlecht ist. Zudem seien die Energiepreise extrem hoch, sagte er. Über die Höhe und die konkreten Pläne gab es zunächst keine Angaben.

Kündigungen und Standortschließungen seien aber im Moment kein Thema, sagte der Sprecher. Im Saarland zählt Saarstahl rund 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Konzernweit seien es rund 5.500 Beschäftigte, hieß es von der IG Metall. (Quelle: dpa)

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