Trier: Keine finanzielle Unterstützung der Stadt für neues Geburtshaus

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Foto: dpa / Symbolbild

TRIER. Nicht nur wegen der Schließung verschiedener Geburtsstationen in den letzten Jahren ist die Nachfrage nach außerklinischen Angeboten gewachsen. Dabei betreut eine Hebamme eine Familie vor, während und nach der Geburt und kann, so die Befürworter, besonders gut auf individuelle Bedürfnisse und Wünsche eingehen. Dieses Konzept verfolgen die Geburtshäuser. Auch in Trier soll ein solches Angebot Anfang 2025 an den Start gehen.

Das Konzept wurde im Sozialausschuss vorgestellt. Christian Barzen und Sarah Weimann-Plein berichteten, dass die Planungen des Trägervereins schon weit vorangeschritten sind. Derzeit läuft unter anderem die Standortauswahl, zwei sind in der Diskussion. Ein weiterer Schwerpunkt der Präsentation war das Finanzkonzept: Die Betriebskosten des Hauses könnten durch die Krankenkassen abgedeckt werden. Hebammen, die bei Geburten in dem Haus im Einsatz sind, zahlen eine Nutzungspauschale. Das Geburtshaus braucht aber eine Anschubfinanzierung und ist auf Spenden und Erlöse von Crowdfunding-Aktionen angewiesen.

Für das Projekt gab es nach der Präsentation aus den Fraktionen durchweg positive Rückmeldungen. In den Äußerungen der Ausschussmitglieder wurde die Wertschätzung für das Engagement der Initiatorinnen deutlich. Das Sozialdezernat hatte sich bereits vor der Ausschusssitzung ein Bild des Vorhabens gemacht und kam ebenfalls zu der Einschätzung, dass mit dem Geburtshaus eine wertvolle Ergänzung zur klinischen Geburtshilfe entsteht. Jugendamtsleiter Carsten Lang betonte, „dass ein guter Start ins Kinderleben mit positiven Geburtserfahrungen der Mutter beginnt.“ Schon von daher sei das neue Angebot zu begrüßen und habe Unterstützung verdient. Leider sei ein Zuschuss für das Geburtshaus im Bereich der sogenannten freiwilligen Leistungen angesiedelt, was die Möglichkeiten der städtischen Förderung einschränke.

Lang: „Verantwortlich sind zuallererst die Krankenkassen. Möglich ist in der Verantwortung der Kommunen allenfalls eine kleinere Unterstützung als Anschub für einen erfolgreichen Start. Hierzu gab es auch einen Austausch mit den Landkreisen. Die städtische Haushaltssperre setzt dem aber derzeit enge Grenzen.“

Daher bedauerte Bürgermeisterin Elvira Garbes auch, dass die wertvolle Arbeit der Hebammen und weiterer Initiatorinnen nicht finanziell gewürdigt werden könne: „Ich sichere aber die ideelle Unterstützung und weitere Prüfung zu, wie gegebenenfalls später eine kleinere finanzielle Zuwendung möglich werden kann.“ (Quelle: Rathaus Zeitung Trier No. 49/2024)

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