MAINZ/STRASSBURG. Die Vorsitzende der Umweltministerkonferenz hat die Entscheidung des Europaparlaments zum «Recht auf Reparatur» ausdrücklich begrüßt.
Die rheinland-pfälzische Ressortchefin Katrin Eder (Grüne) erklärte am Dienstag in Mainz, das «Recht auf Reparatur» sorge für mehr Verbraucherschutz und sei ein wichtiger Schritt hin zu einer größeren Abfallvermeidung. Mehrere Millionen Tonnen Abfall können so in der EU vermieden werden. «Reparieren statt wegwerfen ist der richtige Weg.»
Eine große Mehrheit der Europaabgeordneten hatte zuvor in Straßburg für das sogenannte Recht auf Reparatur gestimmt. Damit soll gewährleistet werden, dass bestimmte Produkte länger genutzt werden und weniger Müll produziert wird. Derzeit ist es oft günstiger, sich ein neues Produkt zu kaufen, als das alte reparieren zu lassen. Das soll sich ändern. Die Liste an Produkten, die vom «Recht auf Reparatur» erfasst sind, kann von der EU-Kommission erweitert werden. Die EU-Staaten müssen dem Vorhaben noch zustimmen. Das gilt aber als Formsache.
Künftig sollen sich Verbraucherinnen und Verbraucher für die Beseitigung von Mängeln direkt an die Hersteller wenden können. Auch nach Ablauf der gesetzlichen Garantie haben Verbraucherinnen und Verbraucher den Regeln zufolge das Recht, gängige Haushaltsprodukte reparieren zu lassen, solange sie nach EU-Recht als technisch reparierbar gelten. Damit sich mehr Menschen für eine Reparatur entscheiden, soll es nach einer Reparatur eine neue Gewährleistung von einem Jahr auf das Produkt geben.
Produkte wie Waschmaschinen, Handys, Staubsauger oder Spülmaschinen sollen so länger nutzbar werden, erklärte die Umweltministerin. Das mindere den Bedarf an natürlichen Ressourcen und schone den Geldbeutel. «Wir müssen weg von der Wegwerfwirtschaft und -mentalität hin zu kreislauforientiertem Wirtschaften, in dem Produkte länger genutzt werden.» Das schütze die Umwelt und das Klima. Laut EU-Kommission könnten im Verlauf von 15 Jahren schätzungsweise rund 18,5 Millionen Tonnen an Treibhausgasen eingespart werden.