Stadt plant Windräder im Ehranger Wald: Großer Unmut bei Ortsvorsteherin und Anwohnern

0
Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa/Symbolbild

TRIER. Seit September 2022 arbeitet die Stadt Trier an einer Windkraftplanung (lokalo.de berichtete). Die Flächenausweisung konzentriert sich zunächst auf vier Gebiete: Wetterborn im Ortsbezirk Euren, Schellberg (Filsch), Steigenberg und Balmet (beide Ehrang).

Der ebenfalls untersuchte Standort Kernscheider Höhe wurde nicht weiterverfolgt, nachdem die Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) Bedenken wegen der Auswirkungen auf das historische Stadtbild angemeldet hatte. Auch der Ortsbeirat Kernscheid hatte die Planung abgelehnt.

Steigenberg und Balmet, beides Waldgebiete in Ehrang-Quint, nahe der A64, sind hingegen weiterhin im Rennen, wie nun der Volksfreund berichtet. Doch von mehreren Seiten regt sich Protest. So hat die Pfalzeler Ortsvorsteherin Margret Pfeiffer-Erdel in einem Brief an Oberbürgermeister Wolfram Leibe protestiert. Pfeiffer-Erdel kritisiert mangelnde Transparenz im Vorfeld sowie den drohenden Verlust eines Naherholungsgebiets für die Menschen in Biewer, Pfalzel und Ehrang. Auch die Bürgerinitiative (BI) „Keine Waldrodung für Windräder im Ehranger Wald“ übt Kritik. Sie befürchtet, dass die Anlagen das Ökosystem bedrohen, das Landschaftsbild stören und die Lebensqualität der Anwohner verringern.

Michael Schmitz, Leiter des Pressamtes der Stadt Trier, widersprach hingegen gegenüber dem Blatt der Darstellung, die Bürger seien nicht informiert worden. Die Planungen seien in öffentlichen Sitzungen unter anderem im Stadtrat oder den Ortsbeiräten Ehrang/Quint, Trier-West/Pallien, Trier-Zewen und Trier-Tarforst thematisiert worden, zudem habe es Presseberichte sowie ein frühzeitiges Beteiligungsverfahren gegeben.

Die Stadt wolle trotz der Kritik prinzipiell an den Plänen festhalten. Der verstärkte Ausbau der Solarenergie sei keine Alternative, weil die Erträge im Winterhalbjahr durch Photovoltaik vergleichsweise gering sind. (Quelle: Trierischer Volksfreund)

Vorheriger ArtikelRheinland-pfälzische Unternehmer fordern bessere Bedingungen für Binnenschifffahrt
Nächster ArtikelGewissheit nach Gruselfund im Saarland: Menschliche Knochen stammen von Vermisstem

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Die Redaktion behält sich vor, Lesermeinungen zu kürzen. Es besteht kein Anspruch auf die Veröffentlichung Ihrer zugesandten Meinungen. Klarname ist nicht erforderlich. Eine E-Mail-Adresse muss angegeben werden, wird aber nicht veröffentlicht.