Trier: Pop-up-Allee vor der Porta – Baumparade sorgt für viele neugierige Blicke

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Die Porta Nigra in Trier, Foto: lokalo.de (se)

TRIER. Das Abteilung StadtGrün pflanzt diesen Herbst eine Rekordzahl von 300 Bäumen im Trierer Stadtgebiet – so viele, dass auf dem Betriebshof in Trier Nord nicht genug Platz für die ganze Lieferung aus der Meckenheimer Baumschule ist.

Die findige Idee von StadtGrün-Gärtnermeister Gerd Tholl: Bis die Bäume in die Erde kommen, verschönern sie den Platz vor der Porta Nigra. Schon um 5.30 Uhr versammelten sich die Kolleginnen und Kollegen von StadtGrün am Dienstagmorgen, um die 32 Jungbäume in Empfang zu nehmen und mit fest eingewickelten Wurzelballen als Allee auf dem Porta-Vorplatz aufzustellen. Die Aktion zeigt dabei nicht nur eindrucksvoll, wie sich mit Begrünung das Stadtbild aufwerten lässt, die Bäume erzählen über angebundene Schildchen auch von ihrer positiven Wirkung auf das Stadtklima, welche Pflege sie brauchen oder welche Einflüsse ihnen zusetzen. So steht zum Beispiel auf einem der Schilder: „Ich begrenze Temperaturextreme und erhöhe die Luftfeuchtigkeit.“ Ein anderer Baum weist mit seinem Schild darauf hin: „Autos, die über unsere Wurzeln fahren oder auf unseren Wurzeln parken, schaden uns.“

Langfristiges Konzept für widerstandsfähigen Nachwuchs

Für die Neupflanzungen wurden besonders robuste Baumarten wie Zerreiche, Tulpenbaum und Grau-Erle ausgewählt, denen die Veränderungen durch den Klimawandel nicht so schnell etwas anhaben können. Der aktuelle Baumbestand in der Stadt ächzt zunehmend unter diesen Bedingungen, weiß Annabelle Eisenhuth, Sachgebietsleiterin Stadtbäume: „Wir haben durch den Klimawandel vor allem Probleme mit Trockenstress, Temperaturstress und Sauerstoffmangel – besonders in der Innenstadt durch Bodenversiegelung und Bodenverdichtung.“ So sind 40 Prozent der Bäume im Alleenring bereits geschädigt. Mit einem langfristigen Konzept will StadtGrün dieser Entwicklung begegnen und rechtzeitig für widerstandsfähigen Nachwuchs sorgen.

Mit der Aktion vor der Porta möchte StadtGrün laut Umweltdezernent Dr. Thilo Becker „die Bedeutung der Bäume im Stadtgebiet und auch die Möglichkeiten der Umgestaltung von öffentlichem Raum aufzeigen.“ Noch bis Freitag bilden die jungen Bäume eine prächtige Allee vor der Porta. Mitarbeitende von StadtGrün sind vor Ort und beantworten gerne Fragen rund um klimaangepasste Begrünung.

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3 Kommentare

  1. Man könnte einfach ein paar Bäume vor der Porta einpflanzen, sieht doch toll aus und würde den Platz aufwerten. Aber das wäre ja günstig und ökologisch wertvoll, deswegen kann das in Trier nicht klappen, anders wie bei der extrem teuren und häßlichen Ungers-Vitrine am Viehmarkt, die enorme Folgekosten jährlich verursacht.

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