Caritas Trier warnt: Schuldnerberatung am Limit – Immer mehr Menschen brauchen Hilfe

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Foto: dpa/Symbolbild

TRIER. Pandemie, Inflation und Energiekrise sind die Ursachen dafür, dass sich immer mehr Menschen an eine Schuldnerberatungsstelle wenden: Am Ende des Jahres 2022 verzeichneten die gemeinnützigen Schuldnerberatungsstellen bundesweit einen deutlichen Anstieg der Anfragen, der teilweise mehr als 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr beträgt. Das ist das Ergebnis einer am 28. Februar veröffentlichten Umfrage der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände.

Auch bei den 18 Caritas-Schuldnerberatungsstellen in Rheinland-Pfalz und im Saarland steigen die Klientenzahlen seit der Corona-Krise stetig, bestätigt Joachim Schäferbarthold, verantwortlich im Diözesan-Caritasverband Trier für Schuldnerberatung. „Jetzt treiben die steigenden Verbraucherkosten, also die Ausgaben für Energie, Lebensmittel oder Mieten, immer mehr Haushalte in finanzielle Schwierigkeiten. Viele unserer Klienten stehen vor der Frage, ob sie im Winter heizen oder Lebensmittel kaufen sollen. Verschuldung ist ein Problem, das mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Und die Anzahl jüngerer Menschen wächst stetig. Der Andrang ist so groß, dass viele unserer Beratungsstellen Wartelisten führen müssen.“

Beleg für die wachsenden finanziellen Notlagen ist auch die Tatsache, dass sich die Beratungsstellen immer öfter um die Beantragung eines sogenannten P-Kontos für ihre Klienten kümmern müssen, um einen Pfändungsschutz zu geben. In Rheinland-Pfalz machen sich außerdem Auswirkungen der Flutkatastrophe an der Ahr, in der Region Trier und der Westeifel in der Schuldnerberatung bemerkbar: „Wir rechnen damit, dass sich auch weiterhin viele Menschen an uns wenden, die finanziell von den Folgen der Flut betroffen sind und Hilfe im Insolvenzverfahren oder beim Ausfüllen von Anträgen brauchen“, so Schäferbarthold.

Diese Trends verstärken die Forderungen der Caritas, die Schuldnerberatung auskömmlich zu finanzieren, damit mehr Menschen frühzeitig Unterstützung erhalten. Zusätzlich zur Mittel-Aufstockung sollte der Zugang zur gemeinnützigen Schuldnerberatung für weitere Zielgruppen ausgeweitet werden. Aktuell haben nach dem Gesetz und den Förderrichtlinien der Kommunen nur bestimmte Personengruppen einen Anspruch auf eine kostenlose Beratung. Deswegen braucht es dringend einen Rechtsanspruch auf Schuldnerberatung.

Für überschuldete Menschen stehen im Bistum Trier 18 Schuldnerberatungsstellen bereit, die kostenlos und anonym beraten, davon sechs im Saarland. Ergänzend zur Beratung vor Ort steht eine Online-Beratung zur Verfügung.

– Schuldnerberatungsstellen: www.caritas-trier.de und bei den Caritasverbänden vor Ort.

– Online-Beratung: www.caritas.de/onlineberatung

– Infos zur Fluthilfe www.caritas-trier.de Navigation „Flut-Nothilfe Deutschland“ (Quelle: Caritasverband für die Diözese Trier e.V.)

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1 Kommentar

  1. Tja, und das ist erst der Anfang nach der katastrophalen Merkelzeit, unter der schlechtesten Regierung ever im besten Deutschland aller Zeiten. Es ist an der Zeit, dass endlich die FDP die Ampel auflöst und wir die grüne Seuche aus den Parlamenten raus wählen.
    Ähnliches muss ebenso im EU-Parlament geschehen.

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