TRIER. Auch zwei Tage nach der verdienten 2:6 Klatsche für die Trierer Eintracht gegen den TSV Steinbach, sitzt der Frust über die gezeigten Leistungen der letzten Spiele tief. Insbesondere das schlechte Defensivverhalten gibt dabei – vor allem im Hinblick auf die kommenden Aufgaben – vielen Zuschauerinnen und Zuschauern Grund zur Sorge. Auch Aufstiegstrainer Cinar ist längst nicht mehr unumstritten und unter anderem auch Thema in der heutigen Vorstandssitzung des Vereins am Montagabend.
Es war die sechste Niederlage in Folge und nach dem unnötigen Ausscheiden im Viertelfinale des Rheinlandpokals die nächste Pflichtspielpleite im neuen Jahr. Auch wenn der TSV Steinbach dabei (leider) sicherlich kein Gradmesser für den SVE ist und die Punkte für den Klassenerhalt in anderen Duellen geholt werden müssen, wächst der Unmut im Umfeld und auf den Rängen. Zu groß ist die Sorge vor dem erneuten sportlichen Absturz und die Hoffnung, dass das gemeinsame Ziel des Klassenerhalts in der aktuellen Konstellation geschafft werden kann, schwindet von Niederlage zu Niederlage.
Gründe für die aktuelle Situation
Die Gründe für die aktuelle Situation erscheinen vielseitig, teilweise aber auch offensichtlich. Sei es die deutlich höhere fußballerische Qualität der Regionalliga, die kurze Sommerpause, Transfer-Fehlgriffe oder auch das im Fußball obligatorische Verletzungspech. Der Verein versuchte dies in der langen Winterpause zu korrigieren, vereinzelte Abgänge, eine wahre Flut an Winterneuzugängen und ein Trainingslager in der Türkei sollte die Truppe auf die schwierige Mission Klassenerhalt einstellen. Cinar, der aktuell zusätzlich einen Lehrgang zum Fussballlehrer absolviert, schien dabei bis zum vergangenen Samstag, zumindest von Vereinsseite, betont nicht zur Debatte zu stehen. Das Ergebnis bislang – mehr als ernüchternd!
Abseits dieser doch recht offensichtlichen Gründe muss der Trainer selbst sich mittlerweile auch vermehrt Kritik an seinem Coaching gefallen lassen. Zur den meistgenannten Kritikpunkten gehören dabei mangelnde taktische Einstellung – insbesondere in der Defensive sowie der Vorwurf erst zu spät und unglücklich auszuwechseln. Ein „Konzept“ und „System“ sei kaum zu erkennen, sind sich viele Anhänger einig.
Schafft Cinar noch die Wende?
Nun ist der Ergebnissport Fußball ein bekanntlich kurzlebiges Geschäft und die Begriffe Konstanz und Vertrauen in der Trainerfrage enden meist mit der nächsten Niederlagenserie. 21 Regionalligaspiele – davon lediglich drei Siege und ganze 14 Niederlagen. Ein einziger Punkt konnte aus den letzten zehn Partien und 30 möglichen Punkten ergattert werden. Die Statistik spricht also nicht für den Trainer – hat sie aber auch schon vor der langen Winterpause nicht, in welcher der Verein am Trainer festhielt.
Ob ein in der Winterpause wild verstärkter Kader jedoch von einem anderen Trainer kurzfristig erfolgreicher trainiert werden kann, bleibt mindestens fraglich. Womöglich könnte es am Ende jedoch die im Fussball oft zitierte Floskel des „neuen Impulses“ sein, welche gerne entsprechende Entscheidungen begründet um im Abstiegskampf nichts unversucht zu lassen. Das sich irgendetwas ändern muss, sind sich viele Beobachter einig – eine „ergebnisoffene Analyse“ hat der Verein zur heutigen Vorstandssitzung angekündigt. „Ergebnisoffen“… auch dieses Wording ist im Fussball-Business altbekannt und endet nicht selten in einer Personalentscheidung.
Ob mit oder ohne Aufstiegstrainer Cinar, sportlich geht es am kommenden Samstag für die Eintracht nach Mainz – diese stehen aktuell auf dem 10. Platz der Regionalliga. Verlassen kann sich die Mannschaft dabei einmal mehr auf die lautstarke Unterstützung der eigenen Fans, welche zum 118-jährigen Vereinsjubiläum zur Fahrt in die Landeshauptstadt aufrufen!
(sz)
Je größer der Stab an gut bezahlten Mitarbeitern im Umfeld der Mannschaft (Koordinator, Manager, Projektleiter), desto weniger Punkte erspielt die Mannschaft.
Cinar war meiner Meinung nach nur eine ABM. Er hatte Vertrag als Spieler, verletzte sich, Trainer wurde gefeuert, also ab auf den Trainersitz, er hat ja schließlich 2. BL gwspielt.
Taktisch war das von Anfang an nix. Man konnte kein System erkennen, die Verschiebungen warwn immer katastrophal, weil so Lücken dazwischen waren, dass man ein 2 Familienhaus hätte reinsetzen können. In der Oberliga wäre auch Angela Merkel Meister geworden, weil wir hier das mit Abstand beste Team hatten. Es war also keine Kunst Meister zu werden, nur ist mangels der Überlegenheit und der Siege den Herren im Vorstand nicht aufgefallen, dass wir keinen Trainer haben, sondern einen Spieler der draußen steht. Der Unterschied zu einem Roland Seitz ist eklatant beispielsweise. Bitte einen nehmen der taktisch top ist und emotional das Team pushen kann. Man sollte eine klare Spielstruktur erkennen können. Dann bleiben wir drin.