BONN/HALLE. Wie der Nachrichtensender n-tv unter Berufung auf die „Bild am Sonntag“ berichtet, spricht der Bonner Virologe Hendrik Streeck sich gegen eine Wiedereinführung der Maskenpflicht in Innenräumen aus. Streeck, der dem Expertenrat der Bundesregierung angehört, erklärte im Gespräch mit dem Blatt, es sei falsch, die Maske als „wunderbare präventive Methode“ gegen Infektionen darzustellen.
Man solle vielmehr „besonders gefährdeten Menschen erklären, in welchen Situationen eine Maske wichtig ist und wie sie richtig getragen wird“. Die meisten Infektionen passierten laut Streeck in Privaträumen. „Es kann nicht mehr unser Ziel sein, jede Infektion zu vermeiden“, sagte Streeck.
Der Virologe Alexander Kekulé erklärte im Gespräch mit dem MDR, die Lage in den Kliniken solle nicht überdramatisiert werden. Kekulé räumte ein, dass es derzeit viele Corona-Infektionen gebe, verwies aber darauf, dass dies in den vergangenen Jahren bei der Grippe bisweilen ähnlich gewesen sei. Weiter sprach Kekulé sich für eine Lockerung der Isolationspflichten von Infizierten aus.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) drängt dagegen auf eine Wiedereinführung der allgemeinen Maskenpflicht in Innenräumen und begründet dies mit der Lage in den Krankenhäusern.
Ist doch klar, Herr Lauterbach, ihre Meinung zur Maskensituation, inzwischen ist ja genug Pflegepersonal weggelaufen. Obwohl Herr Streeck damals mitgemischt hat, als das ganze Procedere losging, gebe ich ihm jetzt recht, ebenso dem Herrn Kekule. Vergeudete Jahre.