Niedrige Pegelstände: Hitze wird zum Problem für die Binnenschifffahrt

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Ein Frachtschiff passiert auf dem Rhein bei Osterspai eine Sandbank. Foto: Thomas Frey/dpa

ANDERNACH/DUISBURG. Die hochsommerliche Trockenheit beeinträchtigt die Binnenschifffahrt. «Die Reedereien können viele ihrer Schiffe nur noch zur Hälfte befüllen», erklärten die Stadtwerke Andernach als Betreiber des örtlichen Hafens mit Blick auf den Rhein. Im gegenwärtigen Niedrigwasser des Flusses könnten zu schwere Frachtschiffe sonst auf Grund laufen.

«Die Kapazitäten sind also reduziert, aber die Nachfrage ist weiterhin hoch», teilten die Stadtwerke Andernach mit. Der Vorstand der Deutschen Transport-Genossenschaft Binnenschifffahrt in Duisburg, Roberto Spranzi, erläuterte, derzeit komme vieles zusammen. So setze Deutschland in der Gaskrise wieder verstärkt auf Kohlekraftwerke. Deshalb transportierten auch Binnenschiffer mehr Kohle. Infolge des russischen Krieges gegen die Ukraine befördern laut Spranzi zudem mehr Schiffe Getreide auf der Donau: «Die fehlen dann woanders.»

Nach Auskunft der Stadtwerke Andernach könnte eine weitere Verschärfung der Lage auf dem Rhein dazu führen, «dass Transporte auf LKWs umgelagert werden müssen. Das wiederum führt dazu, dass die Versorgung der Tankstellen belastet wird.» Beim extremen Rhein-Niedrigwasser 2018 hatten Tankschiffe auf dem Weg vom Ölzentrum Rotterdam flussaufwärts nicht mehr voll laden können. Tanklastwagen konnten dies nicht vollends ausgleichen, bei vielen Tankstellen fehlten daher 2018 immer wieder einzelne Kraftstoffe.

Ergiebige längere Regenfälle sind laut dem Deutschen Wetterdienst auch gegenwärtig in Hessen und Rheinland-Pfalz weiterhin nicht in Sicht. Die Stadtwerke Andernach rechnen beim Mittelrhein damit, «dass der Pegelstand noch mal weiter sinken wird», die Schiffe aber vorerst weiterfahren könnten. (dpa)

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