MAINZ/TRIER. Turnhallen und Thermozelte – die rheinland-pfälzische Landesregierung arbeitet mit Hochdruck daran, genügend Unterbringungsmöglichkeiten für die stetig wachsende Zahl von Flüchtlingen und Vertriebenen aus der Ukraine zu schaffen.
Rund 2400 Geflüchtete seien seit Beginn des Krieges in den fünf Aufnahmeeinrichtungen für Asylbegehrende (AfA) des Landes untergebracht gewesen, sagte Integrationsministerin Katharina Binz (Grüne) in Mainz. Viele blieben aber nur einige Tage und reisten dann weiter. Am Donnerstag waren es insgesamt mehr als 1900 Menschen.
Die Plätze seien zu 92 bis 95 Prozent belegt und eine hundertprozentige Auslastung – unter anderem wegen Corona – nicht möglich, sagte die stellvertretende Leiterin der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), Begona Hermann. Die geplante Verdoppelung der Plätze in den AfA um rund 4000 werde noch einige Zeit dauern; Ende nächster Woche solle es voraussichtlich 6000 bis 6500 Plätze geben. Dazu kämen möglichst bald insgesamt 800 Plätze in einem Jugendhotel in Bitburg und einem Hotel in Bernkastel-Kues. Weitere würden gesucht.
Binz geht davon aus, dass mehrere Tausend Menschen aus der Ukraine auf der Flucht vor dem Krieg in Rheinland-Pfalz untergekommen sind, die allermeisten Frauen mit Kindern. Viele hätten sich direkt in den Kommunen gemeldet oder seien bei Freunden und Familie untergekommen. Genaue Zahlen gebe es noch nicht – auch keine Schätzung, wie viele zu erwarten sind.