
RAMSTEIN. Über das US-Drehkreuz Ramstein in Rheinland-Pfalz hat die amerikanische Luftwaffe bereits mehr als 23.000 Evakuierte aus Afghanistan in die USA oder an einen anderen sicheren Ort gebracht. Rund 11.200 Evakuierte warteten noch auf der Air Base in Ramstein auf ihre Weiterreise, teilte der Luftwaffenstützpunkt am Mittwoch mit. Zudem würden ungefähr 260 weitere Evakuierte innerhalb der nächsten 24 Stunden auf dem Flugplatz in der Pfalz erwartet.
Der größte US-Luftwaffenstützpunkt außerhalb Amerikas diene seit dem 20. August als «größter Aufnahmehafen für Evakuierte» innerhalb des europäischen Kommandos der USA (Eucom). Am Mittwoch beraten die Außenminister der USA und Deutschlands, Antony Blinken und Heiko Maas, dort über die Lage in Afghanistan.
Die USA und Deutschland waren die beiden größten Truppensteller des internationalen Militäreinsatzes in Afghanistan, der vergangene Woche mit dem Abzug der letzten US-Soldaten zu Ende gegangen ist. Nun versuchen beide Länder weiter, Menschen außer Landes zu bringen, die sich von den Taliban bedroht fühlen. Die militanten Islamisten haben inzwischen im ganzen Land die Macht übernommen.
Die USA nutzen Ramstein als eins von mehreren Drehkreuzen für ihre Evakuierungsmission. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums kamen bis Montagvormittag insgesamt 34.103 Menschen aus Afghanistan dort an. Von diesen Evakuierten seien bis zu diesem Zeitpunkt 20.943 Menschen in die USA ausgeflogen worden. 90 haben einen Asylantrag in Deutschland gestellt.