SAARBRÜCKEN. Das Saarland wird 80 000 zusätzliche Impfdosen, die es wegen seiner Grenznähe zu Frankreich erhält, nicht vorzugsweise in Unternehmen mit vielen Grenzpendlern aus Frankreich verimpfen.
«Wir werden diese Dosen komplett in das bestehende System einordnen», teilte Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) am Donnerstag im saarländischen Landtag mit. Sie würden der gesamten Bevölkerung nach den Maßgaben der Ständigen Impfkommission (Stiko) zugutekommen.
Damit wurden ursprüngliche Überlegungen verworfen, die bei dem «Impfgipfel» der Bundesländer vom vergangenen Freitag für das Saarland bereitgestellte «Sonderlieferung» von Biontech-Impfdosen vor allem für die Beschäftigten von Unternehmen mit vielen Arbeitskräften aus Frankreich einzusetzen. Das Saarland grenzt an die französische Region Moselle, die seit dem 2. März vom Robert Koch-Institut (RKI) als Virusvariantengebiet eingestuft ist.
«Das ist ein fairer Weg, ein Weg der gangbar ist», sagte Hans zu der Entscheidung, den Zusatz-Impfstoff im gesamten Saarland einzusetzen. Das Saarland befinde sich in einer Grenzregion, in der es kaum einen Betrieb gibt, in dem es keine Grenzgänger gebe: «Deswegen ist doch klar, dass es die Möglichkeit geben muss, in einer Grenzregion breitflächig Impfungen voranzutreiben. Das wird uns meilensteinartig, quantensprungartig nach vorne bringen.»
Im April erwarte das Saarland neben der Sonderlieferung von 80 000 Dosen noch mehr als 100 000 andere Impfdosen. Nach Ostern sollten auch Hausärzte Impfungen vornehmen können. Die Regierung wolle künftig Bürgern «auch zu Randzeiten» Impftermine anbieten.