Alternative Bestattungsform – zweiter Friedweinberg soll Anfang 2021 entstehen

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Timo Glaser, Ortsbürgermeister von Sankt Martin, auf dem Friedhof vor dem geplanten Friedweinberg. Foto: Uwe Anspach/dpa/Archivbild

Die Pläne für den zweiten Friedweinberg in Rheinland-Pfalz werden konkreter. Baubeginn im pfälzischen St. Martin soll im ersten Quartal 2021 sein, wie Bürgermeister Timo Glaser sagte.

Der CDU-Politiker rechnet mit etwa drei Monaten Bauzeit. Der Wein- und Luftkurort will einen Teil des Friedhofsgeländes zu einem parkähnlichen Areal mit rund 50 Rebstöcken umgestalten lassen. Unter jedem Rebstock könnten bis zu sechs Urnen bestattet werden.

Einer der Hintergründe für den Friedweinberg seien die sich verändernden Bestattungsformen und die damit einhergehenden Anforderungen – nicht zuletzt mit einem gesteigerten Bedarf an Urnengräbern, sagte Glaser. Die Kosten werden auf rund 66 350 Euro geschätzt, zudem gehen rund 12 200 Euro an ein Planungsbüro. Nachdem der Rat dem Plan zugestimmt habe, könne der Auftrag vergeben werden.

Mit beiden Kirchen sei das Vorhaben abgestimmt, sagte Glaser. Auch auf traditionellen Gräbern seien bisher Weinreben statt Blumen gepflanzt worden. Zudem sei der Friedweinberg nur ein Angebot – Grabbestattungen seien weiter möglich, sagte der Bürgermeister. Die Rebstöcke sollen fortlaufende Nummern erhalten, auch Namenstafeln werden angebracht. Anonyme Bestattungen sind nicht geplant.

Das Areal in St. Martin mit rund 1700 Einwohnern im Kreis Südliche Weinstraße wäre der zweite Friedweinberg in Rheinland-Pfalz. Die einst bundesweit erste Anlage dieser Art befindet sich seit Juni 2017 in Bad Neuenahr-Ahrweiler südlich von Bonn. Ende 2018 wurde im nordbayerischen Nordheim am Main ein Friedweinberg eingeweiht. Weitere ähnliche Anlagen in Deutschland sind nicht bekannt.

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