An welchem Handgelenk trägt Mann seine Uhr? Gibt es eine Etikette, die gleich der Gürtelschlaufe oder den Knöpfen am Sakko eine Richtung bestimmt? Die Frage nach dem Links und Rechts polarisiert nicht nur beim äußeren Eindruck. Als Streitfragen gelten z. B. auch der Links- oder Rechtsverkehr – kaum ein Festland-Europäer kurvt entspannt durch Großbritannien –, der Ehering, der an der falschen Hand getragen zum Verlobungsring wird oder die gute Hand, mit der bereits Dreijährige dazu angehalten werden, den Besuch zu begrüßen. Immerhin sind Linkshänder in Grundschulen oder als Zielgruppe der Scheren- und Messer-Industrie seit vielen Jahren anerkannt – auch wenn sie immer noch eine Minderheit bilden. Ist also die Frage nach dem richtigen Handgelenk für die Armbanduhr überhaupt noch zeitgemäß oder ein Relikt aus der guten alten Zeit?
Als die ersten Armbanduhren auf den Markt kamen, waren es mechanische Modelle, die jeden Abend per Hand aufgezogen werden mussten, um am nächsten Tag zuverlässig die Zeit wiedergeben zu können. Das war exakt zu der Zeit, als jedes Kind entweder als Rechtshänder geboren oder per Erziehung dazu gemacht wurde. Das Aufziehen der Uhr geschah demzufolge fast ausschließlich mit der rechten Hand. Damit die Uhr nicht bei jedem Aufziehen abgenommen werden musste, war es praktisch, sie am linken Handgelenk zu tragen. Heute existieren auf dem Markt kaum noch mechanische Uhren, die meisten Modelle enthalten eine Batterie und das tägliche Aufziehen des Uhrwerks ist nicht mehr nötig. Dennoch hat sich das Design der Armbanduhren nicht großartig verändert; auch moderne Uhren besitzen immer noch ein Einstellrad, die sogenannte Krone. Ihre Funktion ist inzwischen eine andere, da die Batterie die primäre Aufgabe der Energieversorgung übernommen hat: Bei modernen Uhren werden mit dem Rädchen die Zeiger neu einstellt, z. B. nachdem eine neue Batterie eingesetzt wurde oder von der Sommer- auf Winterzeit. Auch lassen sich oftmals Datum oder Wochentag auswählen, indem an der Krone gedreht wird oder Funktionen aktivieren wie Stoppuhr oder Timer. Die Zahl der aktiven Linkshänder hat sich seit dieser Zeit stark vergrößert, dennoch stellen die Rechtshänder nach wie vor die weitaus größere Käufergruppe. Demzufolge müsste noch immer die linke Hand die erste Wahl für die Mehrzahl der Uhren-Besitzer sein.
Uhren mit vielseitigen Funktionen und einem hohen Anspruch an Qualität werden heute noch nach alter Tradition mit innovativen Maßstäben hergestellt. Hublot-Uhren für Männer vereinen sportliche und luxuriöse Elemente mit außergewöhnlichen Designs und Materialien. Tatsächlich existiert keine gute Sitte oder ein ungeschriebenes Gesetz, das den einen oder den anderen Arm für die Uhr empfiehlt. Es geht bei dieser Entscheidung also rein um den Wohlfühlfaktor. Auch die Gewohnheit spielt eine Rolle. Viele Menschen stört es, wenn sich an der schreibenden Hand eine Uhr befindet. Anders als bei funktionalen Haushaltsgegenständen wie z. B. Scheren oder Gemüseschälern oder bei Füllfederhaltern und Spiralblöcken hat sich eine separate Uhren-Edition für Linkshänder nicht durchgesetzt.
Bei dieser Entscheidung gibt es also kein offizielles Regelwerk – nur persönliche Vorlieben. Während z. B. bei Tisch eine Vielzahl von Vorgaben zu beachten sind, gibt es für Uhrenträger keine Benimm-Vorschriften. Viel wichtiger ist es, ein zum Typ passendes Modell und ein gepflegtes Armband zu wählen – unabhängig davon, an welchem Arm die Uhr getragen wird.