Nach Todes-Drama auf dem Luxemburger Weihnachtsmarkt: Ermittlungen laufen

Schrecken auf dem Weihnachtsmarkt: In Luxemburg wird ein Zweijähriger von Teilen einer großen Eisskulptur erschlagen. Trauer und Fassungslosigkeit herrschen, während nach der Ursache des Unglücks gesucht wird.

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Foto: Police Grand-Ducale

LUXEMBURG-STADT. Nach einem tragischen Unfall mit einem toten Kind auf dem Weihnachtsmarkt in Luxemburg-Stadt gibt es noch keine Hinweise auf eine mögliche Ursache. «Das müssen die Ermittlungen herausfinden», sagte eine Sprecherin der Luxemburger Justiz am Dienstag.

Es sei ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung gegen Unbekannt eingeleitet worden. Ein zweijähriger Junge war am Sonntagabend beim Einsturz eines Teils einer großen Eisskulptur von einem Eisblock getroffen und tödlich verletzt worden.

«Wir stehen am Anfang. Zuerst muss ausgelotet werden, wer eventuell einen Fehler gemacht haben könnte», sagte die Sprecherin. Die betreffenden Eisblockteile seien sichergestellt worden. Sie würden gekühlt gelagert, für den Fall, dass eine Expertise eingeholt werden müsse. Die Eisskulptur hatte eine Holzhaus-Fassade mit Schlitten nachgebildet. Sie stürzte drei Stunden nach ihrer Fertigstellung am Sonntag teilweise ein. «Das ist das schrecklichste, was geschehen kann», sagte Lydie Polfer, Bürgermeisterin der Stadt Luxemburg, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.

Die Eisskulptur sei am Sonntagnachmittag von einem französischen Künstler errichtet worden. «Das ist ein Experte, der macht so etwas höchst professionell», sagte sie. Im vergangenen Jahr habe der Künstler einen großen Bär aus Eis auf den Weihnachtsmarkt gestellt: «Der hat großen Anklang gefunden.» Künftig werde es «nach allem, was passiert ist» wohl keine Eisskulptur mehr auf dem Weihnachtsmarkt geben. Polfer («Das ist der traurigste Moment, den ich in 24 Jahren als Bürgermeisterin erlebt habe») sagte, es habe sich um eine «partizipative Skulptur» gehandelt, bei der ein Teil dazu bestimmt war, dass man sich «auf eine Art kleinen Thron» setzen konnte, um Fotos zu machen. Daher sei das Gebilde neben einer Eisbahn auch nicht abgesperrt gewesen.

Das tragische Unglück auf dem Platz Knuedler hat weit über Luxemburg hinaus große Betroffenheit ausgelöst. Der Weihnachtsmarkt in der Hauptstadt, der am Montag aus Betroffenheit und Trauer geschlossen blieb, machte am Dienstag seine Buden wieder auf.

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