MAINZ. Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Malu Dreyer hat sich nach der Hessen-Wahl gegen ein sofortiges Ende der großen Koalition im Bund ausgesprochen.
«Persönlich bin ich der Auffassung, dass wir nicht davon profitieren, wenn wir jetzt aussteigen», sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin am Montag dem SWR. «Ich finde es immer sehr schwer vermittelbar, wenn man aufgrund von Landtagswahlergebnissen am Ende entscheiden möchte, ob man im Bund in einer Regierung ist oder bleibt oder nicht.»
Auch von einer Debatte um Parteichefin Andrea Nahles halte sie nichts. «Das bringt die SPD noch stärker in ein schlechtes Fahrwasser», sagte Dreyer dem Sender. «Gerade in den letzten Jahren habe wir gespürt, dass allein eine Personaldebatte nicht dazu führt, dass die SPD besser dasteht.»
Die SPD hatte bei der Landtagswahl in Hessen am Sonntag herbe Verluste erlitten. Nach dem vorläufigen Endergebnis des Landeswahlleiters kam sie nur noch auf 19,8 Prozent. Den gleichen Wert holten die Grünen als großer Wahlsieger. Die CDU rutschte auf 27,0 Prozent ab. Schwarz-Grün hat dennoch einen knappe Mehrheit im künftigen Wiesbadener Landtag.
(dpa)