Cannabis-Modellprojekt: Bekommt Trier einen Coffee-Shop?

12

Bezugnehmend auf die Forderung des Vorsitzenden des Bundes Deutscher Kriminalbeamten (BDK) Schulz, dass Cannabis-Verbot in Deutschland aufzuheben, äußern sich Samiel Wiggers und Felizitas Boie, Sprecher/innen der Grünen Jugend Trier:

„Wir fordern die Stadt Trier auf, beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) einen Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung für ein Coffeeshop-Modellprojekt zu stellen. Ein Schlag gegen Trierer Drogenhändler im September 2017, bei dem 90 kg Cannabis sichergestellt wurden, zeigt, dass es neben einem florierenden illegalen Drogenhandel in Trier auch eine große Nachfrage gibt. Konsumenten von leichten Drogen wie Cannabis werden zu Unrecht kriminalisiert und brauchen stattdessen eine kontrollierte Freigabe mit gleichzeitiger, kompetenter Beratung bezüglich Jugend- und Verbraucherschutz.

Das Verbot von Cannabis ist schädlich, denn es ermöglicht organisierte Kriminalität, gefährdet Nutzer*innen durch fehlende Kontrolle der Substanzen und belastet Strafverfolgungsbehörden ohne den Erfolg das Verbot auch durchsetzen zu können.

Das Coffeeshop-Modellprojekt soll vorsehen, dass zum Kauf von Cannabis jeder berechtig ist, der oder die das 18. Lebensjahr vollendet, seinen oder ihren Wohnsitz in der Stadt Trier und sich vorher bei der Stadt für den Modellversuch registriert hat. Durch die Registrierung dürfen den Konsumenten keine Nachteile erwachsen wie gezielte Polizeikontrollen. Teilnehmer, die Cannabis an Dritte weitergeben, sollen umgehend vom Modellversuch ausgeschlossen werden. Speziell geschulte Angestellte sollen die Konsumenten über Suchtrisiken und riskante Konsumformen informieren.

Ein Antrag für einen Coffeeshop-Modellversuch wurde bereits von den Grünen in Friedrichshain-Kreuzberg gestellt und viele andere Kommunen wie Düsseldorf und Münster planen ebenfalls einen Antrag einzureichen.

Wir wissen, dass der Antrag der Grünen in Friedrichshain-Kreuzberg vom BfArM abgelehnt wurde, wollen uns aber nicht damit zufriedengeben. Je mehr Kommunen solche Anträge stellen, umso mehr Druck wird aufgebaut und umso eher wird das BfArM den gut begründeten Argumenten zur kontrollierten Freigabe folgen.“

Vorheriger ArtikelFünf Jahre SWT-Kids-Cup
Nächster ArtikelAm Bahnhof – Bundespolizei nimmt gesuchten Schleuser fest

12 Kommentare

  1. Wenn man sich letzten Studien anschaut ist ein Verbot nur noch lächerlich.

    Wir verkaufen seit letzten Jahr THC freie Hanfblüten und die Nachfrage zeigt das die Leute das wollen.

    Da wir in der Nähe von Trier sitzen wäre eine Legalisierung in und um Trier als Modellversuch perfekt um den deutschen Politikern mal zu zeigen was für Steuergelder da flöten gehen durch ein Verbot.

    Wir wären aufjedenfall dabei!

    • Was hat der Verkauf von Drogen-FREIEM Hanf mit der Frage zu tun, ob in Trier Drogen aus Hanf legal verkauft werden sollen? Ersteres deckt jedenfalls nicht die Nachfrage nach Letzterem. Ich wäre ja mehr für rauchfreie Kneipen, aber das ist wohl zu viel verlangt.

  2. sobald der Staat Steuergelder riecht ist alles erlaubt.
    Vor 35 Jahren hatte ich als ich das Thema anschnitt bei meiner , damals noch EG , für Europa ähnliches Thema in einer Klausur angesprochen. Mit dem Ergebnis “ Thema verfehlt, du bist sicher ein Dealer „.
    Abgesehen davon hatte mien Lehrer keinen blassen Schimmer , denn wenn ich einer gewesen wäre hätte ich wohl kaum für eine kontrollierte Abgabe plädiert.Aber so ist der Staat , AHuptsache die Kohle kommt rein, alle sollen kiffen und der Staat wird dann sowas von gefeiert.
    Nebenwirkung: alle kiffen, denken nicht mehr nach und das dicke Ende kommt.
    übrigens …ach egal ……

  3. Dass ein Verbot von Cannabis nicht mehr zeitgemäß ist, müsste mittlerweile jedem einleuchten.
    Unsummen an Steuergeldern werden für Strafverfolgung und Unterbringung der „Kriminellen“ regelrecht aus dem Fenster geschmissen. Im Gegenteil, bei einer kontrollierten Abgabe meinetwegen ab 21 Jahren kämen sicherlich Steuereinnahmen in nicht geringer Höhe dem Bundeshaushalt zu Gute. Unsere Polizei hätte dann auch wieder Zeit, sich mit anderen „echten“ Problemen auseinanderzusetzen. Ein ganzer Schwarzmarkt würde zusammenbrechen und der Konsument wüsste zudem, dass es sich um eine saubere Qualität handelt. Über einen Vergleich zwischen Alkohol und Cannabis denke ich wurde auch schon alles gesagt. Todesfälle durch Cannabiskonsum sind zumindest mir nicht bekannt, die Zahl der Todesopfer durch Alkohol muss hier nicht weiter erläutert werden. Meiner Meinung nach gibt es keinen logischen Grund, Alkohol als Kultur- und Traditionsgut zu tolerieren und Cannabis als gefährliche Einstiegsdroge zu verteufeln. Im Gegenteil, mir sind weit mehr Fälle bekannt, in denen der Alkohol die Haupteinstiegsdroge war bzw. ist.
    Aber ok, mit der altertümlichen und teilweise peinlichen Denkweise unserer Bundesdrogenbeauftragten Frau Mortler, die selber noch nebenbei eine Brauerei führt wird die Umsetzung einer Cannabis-Freigabe nicht einfacher. Sicherlich würden die Umsätze der Brauerei u- Alkoholindustrie bei einer Cannabisfreigabe nicht steigen.

  4. Also echt.. es gibt doch weitaus wichtigere Probleme als sowas….
    Mega geil.. Dann wird die welt noch fauler. Jeder Kiffer kann sich dann das zeug einfach besorgen… Und meine tochter? Die soll dann mit 7 Jahren permanent dem davon auch noch umgeben sein? Alkohol so extrem billig anzubieten ist schon krass. Super. und dann das auch noch…

    Dann ist der letzte hopfen im mals verloren xDDD
    Also das dann mit den Kiffern besser wird. Genau. Wie mit dem Alkohol ^^

    Sry, aber sollten uns erstmal und die wichtigeren sachen kümmern als um so ein scheiß. Es gibt genug dinge. Die wenn man sie zusammen genauso angehen würde, locker bis 2030 schaffen würden…

    Aber wenn es ums kiffen geht kommen alle und krüllen…. Einfach traurig.

    Und ja. ich bin auch für Entkriminalisierung. Für sowas sollte ein Menschnicht eingesperrt werden. Aber es sollte dennoch genauso wenig zugänglich sein.
    Da es ja angeblich eine sucht ist, dann baut Entzugs und Beratungsstellen. Konsumräume. Ärztliche Aufklärung usw. Ich weiß, es macht extrem faul und sehr vergesslich. Eine sucht?…Naja. Vermisse es schon irgendwo. Aber Zigaretten auch. Alk auch. Alles was mein zustand verändert. Aber das ist noch lange nicht gut.

    Seit dem ich davon weg bin. Habe ich es auch anschließend mit den Zigaretten geschafft.
    Nach einer gewissen zeit wird man wieder normal…ich fing anderst an zu denken.
    Aber nicht negative.
    Mir wurde bewusst, wieviel zeit und Geld ich weg geschmissen habe. Hab Eine Tochter und kann für sie sorgen.

    Meine Meinung. Das auch noch, würde uns weiter kaputt machen als wircklich helfen.
    Vielleicht eines Tages mal. Falls das kommende Unheil überstanden und alle sich ein bisschen besser verstehen. Dann wäre es an der zeit, über sowas zu reden und umzusetzen. Helft doch dann den leuten.

    Wenn der scheiß jetzt auch noch permanent und für jeden frei zugänglich ist, dann bereu ich es glaube ich sehr. Meine Tochter auf diese Welt gebracht zu haben.

    Aber das ist nur meine Meinung. Das musste ich los werden nachdem ich Komments gelesen habe. Gute Nacht und Habt euch wohl 😀 ^^

    • Gebe Ihnen in einigen Dingen Recht… Allerdings betonen Sie immer wieder, dass “ der Scheiß dann permanent und frei zugänglich ist“ Ist es das nicht schon längst? Ich bin der Meinung, dass es für jemanden, der rauchen möchte kein großes Problem ist an Cannabis zu kommen. Ich behaupte sogar, dass es für einen Minderjährigen einfacher ist Cannabis zu kaufen als eine Packung Zigaretten. Das Problem ist nur, dass man es auf dem Schwarzmarkt erwerben muss und keine Kontrolle bzgl. Reinheit oder Qualität statt findet.

      Es gibt belegbare Studien, die aufzeigen, dass der Cannabiskonsum in den Niederlanden nach der Legalisierung dort in keiner Weise angestiegen ist. Sie behaupten, dass Menschen, die regelmäßig Cannabis konsumieren faul und vergesslich sind? Wie sieht das bei den Menschen aus, die regelmäßig Alkohol konsumieren? Ich bleibe dabei, der Alkohol richtet weit größeren Schaden an, dies wird aber in der Öffentlichkeit/Politik verharmlost und als Kulturgut verkauft.

      Das Argument, es gibt schon legale Drogen wie Zigaretten und Alkohol und das muss reichen oder deshalb gibt es schon genug Probleme kann man nicht gelten lassen.
      Meiner Meinung nach sollte jeder selber entscheiden dürfen, ob er sich nach Feierabend ne Flasche Wein reinzieht oder lieber am Joint zieht.
      Ich hätte nichts gegen eine Legalisierung selbstverständlich mit Altersgrenze (ab 21 Jahren) und kontrollierter Abgabe und würde behaupten, dass es dann für Ihre Tochter sogar schwieriger als jetzt wäre, an Gras zu kommen.
      Aber warten wir mal ab, ich denke, die Politik wird irgendwann nicht mehr drum herum kommen, die aktuellen Gesetze in diesem Bereich zu überdenken.

    • Ganz im Gegensatz zu Alkohol können Sie sich beim Coffeeshop ziemlich sicher sein, dass Ihre Tochter eben NICHT schon mit 7 dort bekifft rumhängen wird. Die Altersgrenze soll 18 Jahre werden. Dass Teenager sich leicht Alk zum Komasaufen besorgen können, hört man leider oft genug, da wird wenig dran getan. Ein offizieller Coffeeshop macht mir dagegen weit weniger Sorgen.

      • Typische Coffeeshopkannabiskonsumenten haben natürlich bis zu ihrem 18. Lebensjahr noch nie einen Joint geraucht, sondern sich an ihrem 18. Geburtstag gedacht: Mensch toll, jetzt bin ich 18, Alkohol ist scheisse, deshalb gehe ich einmal die Woche unter geschulter Anleitung in den Coffeeshop, rauche einen Joint, aber nicht mehr, weil sonst könnte ich ja süchtig werden. Ahh das tut gut, man gönnt sich ja sonst nichts.
        Hingegen ist es ins Reich der Fantasie zu verweisen, dass bereits 14jährige kiffen und dann mit 18 eben die Möglichkeit nutzen, unter Umgehung der Illegalität weiter ihrer Sucht zu frönen, die dazu führen wird dass der eine oder andere unter Spätfolgen wie Schizophrenie, Lungenkrebs u.v.a. leiden wird.

        • Lieber Peter, verstehe nicht so recht, was Sie uns damit sagen wollen…
          Was unterscheidet einen 18 jährigen Kiffer, der seit seinem 14. Lebensjahr kifft und dann in einen Coffeeshop geht von einem 18 jährigen Kneipengänger, der seit seinem 14. Lebensjahr heimlich Alkohol konsumiert?? Beide werden weiter saufen bzw. kiffen ob es nun legal ist oder nicht.
          Über die Spätfolgen oder die Todesrate von Menschen mit Alkoholsucht muss man wohl nicht mehr viel sagen, oder? Ich denke, fast jeder hat in seinem Bekanntenkreis schon miterlebt, was unser Kulturgut „der Alkohol“ anrichten kann. Meines Erachtens müsste man dann auch Alkohol und Zigaretten kriminalisieren.
          Ich würde es besser finden, wenn man die Abgabe staatlich kontrolliert und sich der Cannabis Konsument nicht in dunklen Parkanlagen rumtreiben muss um sein Gras zu kaufen ohne zu wissen was er da eigentlich kauft. Dieser Schwarzmarkt würde auf jeden Fall zu einem Großteil aussterben, was ich begrüßen würde. Unsere Polizei und Justiz hätte auch mal wieder Zeit, sich um ernsthafte Probleme zu kümmern, anstatt Kleinkonsumenten zu kriminalisieren.

        • In Ländern mit strengerer Alterskontrolle beim Alkohol läuft das so, dass ab 18 schlagartig mehr gesoffen wird. Aber Sucht wirkt bei Teenagern viel stärker. Die „ab 18 Säufer“ kommen auch eher wieder davon los. Deshalb finde ich eine Altersgrenze für Coffeeshops sehr beruhigend.

          In Amerika ist Alkohol ab 21, aber die Kontrollen sind relativ schwach. Ein paar Zahlen: 2013 tranken noch 23% und soffen (binge drinking) 14%, in 2002 waren das noch 29% und 19%. Jährlich gibt es in USA 4300 Tote und 24 Milliarden wirtschaftlichen Schaden durch minderjährige Alkis.

          https://www.cdc.gov/alcohol/fact-sheets/underage-drinking.htm

          Solche Zahlen würden mich bei Cannabis sehr überraschen.

  5. Viele Menschen betreiben irgendeinen Eskapismus, weil sie nur damit ihre Alltags-Mitmenschen noch ertragen können. Neben Glücksspiel, Sexsucht, Gefahren- und Elendsvoyeurismus („Gaffer an der Unfallstelle“ oder „Schwächeren helfen, um sie intensiver als die Schwächeren zu erleben“), Machtspiele, Egotrips, obsessives Sporttreiben etc sind psychotrope Substanzen ein weiteres der vielen Mittel zum Eskapismus, also zum Entkommen aus der kleinen Rolle, die man im Alltag spielt.

    Unfassbar: Kanada muss jetzt im Zuge seiner Cannabislegalisierung die Bestrafungen der letzten Zeit rückgängig machen, also Cannabisdealer aus dem Gefängnis entlassen und abgeurteilte Geldstrafen wieder ungeschehen machen.

    Wir sind hier aber nicht in Kanada. Mit Kiffern hatten wir und die Zuschauer immer unseren Spaß. Wir haben sie gehänselt, gestalkt, beleidigt, bedroht und veralbert, und wenn sie davon anfingen zu spinnen, sagten wir ihnen „Das sind alles nur die Drogen“. Der Kiffer läuft davon nicht Amok, weil es ein Sedativum ist, sondern allermeistens hört der ganz schnell freiwillig auf mit Kiffen. Diese Grünenpolitiker sollen mal ein Kifferstalking mitmachen, danach werden sie diesen Spaß auch nicht mehr missen wollen und dann gegen eine Legalisierung sein!

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Die Redaktion behält sich vor, Lesermeinungen zu kürzen. Es besteht kein Anspruch auf die Veröffentlichung Ihrer zugesandten Meinungen. Klarname ist nicht erforderlich. Eine E-Mail-Adresse muss angegeben werden, wird aber nicht veröffentlicht.