IDAR-OBERSTEIN. Als Lehrer hatte er vor gut zweieinhalb Jahren per E-Mail einen Amoklauf an seinem Schulzentrum in Birkenfeld angedroht. Am Montag erging nun vor dem Amtsgericht Idar-Oberstein ein Strafbefehl mit einer Geldstrafe von 1000 Euro (50 Tagessätze à 20 Euro) gegen den Mann, wie Richter Johannes Pfeifer mitteilte. Der Lehrer, der mittlerweile freiwillig aus dem Schuldienst ausgeschieden sei, habe gestanden. Er hatte während der Bundesjugendspiele Schüsse auf Schüler angekündigt. Zum Motiv habe er keine Angaben gemacht.
Das Schulzentrum in Birkenfeld war nach dem Eingang der anonymen Droh-Mail im Juni 2015 vorübergehend geschlossen worden, die Sportveranstaltung wurde abgesagt. Die Polizei stellte letztlich keine konkrete Gefährdung fest.
Der Prozess gegen den Mann hatte vergangenen Juni begonnen, war aber ausgesetzt worden, weil noch weitere Ermittlungen notwendig waren. Da er zwischenzeitlich aus dem Schuldienst geschieden sei, hätten sich die Umstände geändert, sagte der Richter. Daher habe man sich von allen Seiten auf den Strafbefehl geeinigt, mit dem das Verfahren beendet werde. Der Angeklagte war am Montag nicht erschienen.
Richter Pfeifer sagte, eine Amokdrohung sei nie nur ein Streich oder Scherz. «Weil man ja nie weiß, ob das ernst gemeint ist oder nicht.» Bislang habe er Amokdrohungen an Schulen von Schülern gekannt. «Lehrer mit diesem Delikt hatte ich noch nicht.» Der Strafbefehl gegen den Ex-Lehrer erging wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten. Er ist aber noch nicht rechtskräftig.
(dpa/lrs. – News)