Mutmaßliche Brandstifterin: «Wollte Denkzettel verpassen»

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Angeklagte Jutta K. vor dem Landgericht Koblenz

KOBLENZ (dpa/lrs). Eine mutmaßliche Brandstifterin mit Mordabsicht hat zu Beginn ihres Prozesses in Koblenz ein Teilgeständnis abgelegt. Sie habe vor einem Jahr in Montabaur der von ihr betreuten krebskranken Frau nachts ein brennendes Streichholzmäppchen in den Briefkasten geworfen, räumte die 60-Jährige am Dienstag vor dem Landgericht ein.

«Ich wollte ihr halt einen Denkzettel verpassen», sagte sie. Die schlafende Frau habe zuvor schlecht über sie geredet. Die Angeklagte betonte, sie habe kein größeres Feuer entfachen wollen.

Oberstaatsanwalt Manfred Stemper sprach dagegen von versuchtem Mord, Habgier und besonders schwerer Brandstiftung mit einem Brandbeschleuniger im Briefkasten des Opfers. Die mutmaßliche Täterin war laut Anklage von der krebskranken Frau in deren Testament als Erbin eingesetzt worden. Nachdem sich die Kranke überraschend erholt und es Streit um angeblich gestohlene Wertgegenstände gegeben habe, soll sich die finanziell klamme Angeklagte zur Tat entschlossen haben. Die Feuerwehr konnte das Opfer retten und die Flammen löschen.

Zeugen sagten, die Angeklagte habe mit ihrem Lebensgefährten in den Stunden vor dem Brand das Fachwerkhaus des Opfers länger beobachtet. Die Kamera einer nahen Türsprechanlage soll die 60-Jährige bei der nächtlichen Tat gefilmt haben. Die Frau sitzt in Untersuchungshaft.

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