Vorsicht: Polizei warnt vor Betrügermails in der Region

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Symbolbild

Warnmeldung der Polizei vor betrügerischen Mitteilungen zu angeblichen Erbschaften

Wittlich. Am Montag, dem 25. April, erstattete ein 66-jähriger Kaufmann aus dem Bereich der VG Wittlich-Land Strafanzeige wegen Betruges.

Anfang März hatte er vermeintlich von einer tatsächlich existierenden Firma in London eine eMail erhalten. Dabei wurde ihm vorgetäuscht, man habe ihn als Erben einer Summe von 18 Millionen EUR recherchieren können Ein inzwischen verstorbener Verwandter habe die Summe bei dem Unternehmen als Sicherheit für Anlagegeschäfte hinterlegt.

Es kam zu einem umfangreichen eMail-Verkehr, wobei dem Geschädigten weiter vorgetäuscht wurde, auf seinen Namen müsse ein Konto bei einer Londoner Bank errichtet werden, auf das die Erbschaft überwiesen werden könne. Dazu müsse er zunächst 3.500,- EUR per MoneyGram übersenden. Nachdem der Geschädigte den Betrag überwiesen hatte wurde ihm vorgetäuscht, das Konto sei eröffnet. Über einen gefaketen Zugang hatte er vermeintlichen Zugriff darauf.

In einer weiteren eMail wurde ihm mitgeteilt, bei dem eröffneten Konto handele es sich um ein Sparkonto, welches jedoch in ein Giro-Konto umgewandelt werden müsse, damit das Geld fließen könne. Zu diesem Zweck müsse er den Betrag von 10.000,- EUR auf sein Konto einbezahlen. Auch diesen Betrag überwies der Geschädigte.

Nun erhielt er eine Mitteilung, die Finanzbehörde habe von der Transaktion der Erbschaft auf sein Konto erfahren und es würde eine Erbschaftssteuer in Höhe von 58.000,- EUR fällig. Daraufhin fuhr der Geschädigte selbst nach London, um die Angaben vor Ort zu überprüfen. Dort stellte er fest, dass er Betrügern aufgesessen war.

Hier vorliegend handelt es sich um eine seit den 80er Jahren praktizierte Betrugsmasche, die der sogenannten „Nigeria Connection“ zuzurechnen ist.

Dabei werden eMails (vormals Briefe oder Faxe) weltweit an willkürlich ausgewählte Adressaten versandt, die dem Empfänger eine Menge Geld versprechen – aus einer Erbschaft oder einem Familienschatz beispielsweise. Niemals gehen diese Schreiben auf einen persönlichen Kontakt zurück. Um an das gewünschte Geld zu kommen, werden allerdings zunächst viele tausend Euro für Gebühren, Notarkosten oder Steuer etc. fällig. Wenn das Opfer zahlt, wird es in regem Schriftverkehr mit immer neuen Forderungen frequentiert. Irgendwann muss jeder Gutgläubige einsehen: Die Nigeria Connection ist keine gute Verbindung, denn von den versprochenen Millionen hat noch nie jemand etwas gesehen. Alle vorab gezahlten Beträge sind verloren.

Momentan nutzen die Betrüger auch wieder Briefpost, um Menschen abzuzocken. Damit wollen sie ihrem kriminellen Tun einen offiziellen Anstrich verpassen.

Unsere Tipps:
Antworten Sie nie auf derartige Schreiben und nehmen Sie keinerlei Kontakte auf.
Geben Sie unter keinen Umständen Daten wie Bankverbindungen oder Firmeninterna weiter.
Reisen Sie nicht zum Abschluss derartiger „Geschäfte“ ins Ausland. Es besteht ein hohes Risiko – sogar für Ihre persönliche Sicherheit.
Haben Sie Zweifel oder sind Sie durch geleistete Zahlungen geschädigt worden, wenden Sie sich an Ihre örtliche Polizeidienststelle.

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