FDP zu Egbert-Diskussion: „Verantwortungslose Verantwortungsgemeinschaft“

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TRIER. In der Diskussion um die Egbert-Schule meldet sich nun auch die FDP zu Wort.

In einer Presseerklärung heißt es:

Seit Jahren debattiert der Stadtrat über die Zukunft der Egbert-Schule, die nach den Wünschen der schwarz-grünen Verantwortungsgemeinschaft nun für rund drei Millionen Euro saniert werden soll. Die Freien Demokraten kritisieren das Vorhaben scharf, denn die Liberalen sehen kostengünstigere Alternativen. „Eine Verteilung der weniger werdenden Schüler aus Egbert auf die Grundschulen Olewig und Ambrosius sowie auf das derzeitig als Ausweichquartier genutzte Gebäude in Kürenz wäre möglich. Schwarz-Grün handelt mit dem Beharren auf Erhalt des Standortes in höchstem Maße verantwortungslos und macht deutlich, dass mal wieder Klientelinteressen im Zweifelsfall wichtiger sind als das Wohl der Stadt. Dem grün-dominierten Ortsbezirk wird hier ein millionenschweres Geschenk gemacht, dass jenseits aller politischen Vernunft liegt“, kritisiert der Trierer Partei- und Fraktionschef Tobias Schneider.

„Mit der Sanierung der Schule würde zudem ein Präzedenzfall geschaffen, der auf lange Sicht den Schulfrieden in Trier belasten würde: Sobald die nächste Grundschule vor der Frage einer teuren Sanierung oder der Schließung steht, wäre eine Absage im höchsten Maße unfair, weitere Sanierungen in Millionenhöhe kann die Stadt sich allerdings nicht leisten.“ so Schneider.

„Weiterhin wäre eine Bebauung des Areals, welches unmittelbar an die UNESCO-Welterbestätte Amphitheater grenzt, zum Zwecke der Finanzierung der Sanierung, ein schwerer städtebaulicher Fehler und daher vollkommen verantwortungs- und perspektivlos. Der Wunsch nach Erhalt einer Schule mit schrumpfenden Schülerzahlen darf nicht dazu führen, dass wir die Zukunft unserer Stadt aus dem Blick verlieren und uns daran versündigen“, schließt Schneider.

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13 Kommentare

    • Das größte Problem von Herrn Schneider ist seine Parteizugehörigkeit. Ich bin kein Freund der FDP. Aber viele Beiträge von Herrn Schneider zeigen von Problembewusstsein und Nachdenken. Stadtratspolitik darf niemals nach Parteidenken sonder immer nach Bürgetdenken ausgerichtet sein. Und wenn es dannach geht dürfen höchstens 5 Stadtratsmitglieder noch überhaupt was sagen. Parteiūbergreifend

      • Traurig, aber auch wahr.
        Und: er sollte die Partei wechseln. Hat manchmal gute Ansätze, kommt bei seinen eigenen Leuten damit nicht an und hätte eventuell woanders bessere Möglichkeiten Impulse zu geben.

  1. dass ausgerechnet die FDP „Klientelinteressen“ beklagt, ist an Zynismus und fehlender Selbstreflektion schwer zu überbieten (Stichwort: Mehrwertsteuer-Vorteil für Hotels). Und in Anbtetracht der Zig-Millionen Euro, die die Trierer FDP in unnütze Straßenneubauten investieren will, wäre diese Investition in unsere Zukunft – für Kinder – ein Klacks!

    • Sie wissen vermutlich schon, welche „unnützen Straßenneubauten“ gemeint sind. Allen voran der „Moselaufstieg“, der zu keiner Entlastung des innerstädtischen Verkehrs führen und im besten Fall einer handvoll Gewerbebetrieben nutzen würde. Auch wenn das Gros aus Bundesmitteln finanziert würde, bliebe bei der Stadt für Zufahrtsstraßen und nachgeordnete Maßnahmen ein Betrag hängen, der an die 10 Mio. Euron kratzt. Bei der „Meulenwaldautobahn“ würde es sich ähnlich verhalten. Beim „Moselbahndurchbruch“ verhält es sich zwar völlig anders, aber auch hier müsste die Stadt tief in die Taschen greifen.
      Ergo und überspitzt formuliert: der FDP ist die „freie Fahrt für freie Bürger“ wichtiger als „kurze Beine kurze Wege“. Das Stichwort „Klientelinteressen“ greife ich jetzt mal nicht auf – das Werfen mit Steinen aus Glashäusern sollten wir weiter der FDP überlassen.

      • Unnütze Strassenneubauten, wie lange wird denn schon von Moselaufstieg Moselbrücke Konz Moselbahndurchstich Nordbrücke etc gesprochen viel zu lange ind was hat man verkehrspolitisch gemacht ?

        Stückwerk : Parkhäuser in die Innenstadt gebaut und Radwege teuer und nur rudimentär gebaut.

        Der ÖPNV ist ein teurer Witz und wenn im Studententicket der Fahrpreis nich inkludiert wäre würden die wenigsten Studenten mit dem Bus fahren.
        Wo bleibt denn ein Strassenanschluss an Tarforst wo man Jahr für Jahr neue Bauabschnitte eröffnet aber dem Verkehr in keinster Weise Rechnung trägt , siehe Peter Dietze und den Versprechungen vor der Landesgartenschau im Hinblick auf die Verkehrserschliessung

        Wo bleibt denn ein schlüssiges Verkehrskonzept , hier wird doch nur geflickwerkelt soweit der jeweilige Stadtrat politisch motivierte Entscheidungen trifft und den Bürgerwillen ignoriert.

  2. @grüner Theodor: sich nicht an den Bedürfnissen der Menschen zu orientieren, Fundi statt Realpolitik zu machen, ergibt natürlich so ein desaströses Ergebnis wie es ihre Partei bei der Landtagswahl eingefahren hat! Aber jede Wette, ihr kleines grünes Häuflein im Landtag schluckt jede Kröte ,sei es meulenwald, moselaufstieg ,a1-Fertigstellung etc. um sich an der Macht zu halten!!! Was ist eigentlich erbärmlicher …….?

    • @Erwin Becker: die Kröte, die die FDP auf Landesebene bereits geschluckt hat lässt sich nicht toppen: die Abkehr von der Aussage im Wahlkampf, keinesfalls eine Koalition mit SPD und Grüne eingehen zu wollen.
      ….. da ist es wieder – das Glashaus.

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