TRIER. Am Sonntag, den 17. Januar, führt der Schauspieler am Theater Krefeld und zur Zeit in Trier lebende Michael Ophelders das Stück „Der Kontrabass“ im Trierer Kasino am Kornmarkt auf. „Der Kontrabass“ wurde von Michael Ophelders ganze 10 Jahre in 111 Vorstellungen allein am Theater Trier gespielt. Insgesamt spielte er das Stück 170 mal auch in Österreich und der Schweiz.
Ein Kontrabassist: Mitte vierzig, verbeamtet und aussichtslos verliebt in die Mezzosopranistin Sarah. Er hasst Wagner, unterschlägt aus Rache gerne mal ein paar Noten, findet Dirigenten überflüssig und kämpft mit Bier gegen Feuchtigkeitsverlust und Staatsorchesterfrust. Gerne und ausführlich erklärt er sein Instrument, das immer irgendwo hinten imOrchester Platz nehmen muss, erläutert (grauenvolle) Kontrabass-Soli am Plattenspieler und offenbart so mehr und mehr den eigentlichen Grund seiner Misere– das „schreckliche, unhandliche und uneleganteste Instrument“, mit dem er in einer Hassliebe verbunden ist.
Nicht selten gehen Kontrabässe hoffnungslos im Orchester unter, denn es gibt eben keine tragfähigen Soloparts, „höchstens unbedeutende Duette von wenig bekannten Komponisten.“ Im Leben des Musikers wird der Kontrabass folglich zugleich Freund und Verhinderer des eigenbestimmten Weges. Eine existentielle wie tragikomische Erkenntnis, die zu entlarvenden Selbstgesprächen führt.