
MAINZ. Überraschende Wende in Mainz: Zum 1. Oktober wurde die Umweltzone aufgehoben. Damit dürfen ab sofort wieder alle Fahrzeuge – auch ohne grüne Plakette – in die Innenstadt fahren. Die Stadt kündigt jedoch an, die Entwicklung weiter im Blick zu behalten.
Ende einer Ära: Seit 2013 Umweltzone in Mainz
Zehn Jahre lang galt in Mainz eine Umweltzone: Nur Fahrzeuge mit grüner Plakette durften die Innenstadt befahren. Ziel war es, Stickstoffdioxid- und Feinstaubwerte zu senken. Zum 1. Oktober 2025 hat die Landeshauptstadt die Regelung jedoch aufgehoben.
Wie ein Sprecher bestätigte, werden im Laufe des Tages alle 75 Hinweisschilder entfernt. Grund: Die gemessenen Schadstoffwerte lagen zuletzt stabil unter den gesetzlichen Grenzwerten.
Warum Mainz die Umweltzone abschafft
Eine drohende Klage hatte die Stadt dazu veranlasst, die Umweltzone juristisch neu zu bewerten. Ergebnis: Da die Grenzwerte bereits eingehalten werden, gibt es keine rechtliche Grundlage mehr für die Fortführung der Fahrverbote.
Das Umweltdezernat reagiert jedoch zurückhaltend. Man sehe die Aufhebung kritisch und schließt eine Rückkehr in veränderter Form nicht aus. Möglich wären künftig Einfahrbeschränkungen mit deutlich strengeren Emissionsgrenzen – dies müsste jedoch gesetzlich neu geregelt werden.
Mainz als Sonderfall im Rhein-Main-Gebiet
Mit der Aufhebung der Umweltzone geht Mainz einen eigenen Weg: Während in Frankfurt, Wiesbaden oder Darmstadt die Zonen bestehen bleiben, gilt in Mainz nun „freie Fahrt für alle“.
Für Autofahrer bedeutet das: Keine Plakettenpflicht mehr in Mainz, aber Vorsicht beim Pendeln – in den umliegenden Städten gelten die Umweltvorgaben weiterhin.
Ausblick: Neuer Luftreinhalteplan in Arbeit
Die Stadt Mainz kündigte an, einen neuen Luftreinhalte(fahr)plan aufzustellen. Dort könnten künftige Maßnahmen beschlossen werden, falls die Schadstoffwerte wieder steigen sollten. Bis dahin bleibt die Innenstadt für alle Fahrzeugtypen offen.