Mann soll Plattform für Kryptowährungen betrogen haben

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Foto: dpa-Archiv

KOBLENZ. Ein Mann aus dem Raum Koblenz soll eine US-amerikanische Plattform für Kryptowährungen um einen Millionenbetrag betrogen haben. Gegen den 35-Jährigen sei Anklage erhoben worden, teilte die rheinland-pfälzische Landeszentralstelle Cybercrime bei der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz am Dienstag mit. Im Raum steht der Vorwurf des Computerbetrugs in 268 Fällen.

Der Beschuldigte soll Anfang 2018 einen Programmierfehler der Plattform zufällig entdeckt haben. Laut Staatsanwaltschaft nahm er ohne entsprechendes Guthaben Einzahlungen auf seinem Kundenkonto bei der Plattform vor. So sei er an mehr als eine Million digitale Einheiten der Plattform gekommen. Dabei handelte es sich um so genannte Krypto-Token, die unter anderem als virtuelles Zahlungsmittel verwendet werden können. Diese können als Zahlungsmittel eingesetzt werden und hatten demnach zum Tatzeitpunkt einen Gegenwert von 5,8 Millionen Euro. Das Gros tauschte er in andere Kryptowährungen um, insbesondere in Bitcoins oder die Kryptowährung Ethereum.

Die Erlöse aus Verkäufen dieser Zahlungsmittel ließ er sich als richtiges Geld auf Konten in Deutschland und der Türkei gutschreiben. Damit finanzierte er laut Anklage ein Fahrzeug mit einem Kaufpreis von 160 000 Euro, gewährte einem Bekannten einen Kredit über mehr als 500 000 Euro und bezahlte mehrere Urlaube in der Türkei.

Die Ermittler hatten die Wohnung des mutmaßlichen Betrügers im Mai vergangenen Jahres durchsucht, damals wurden mehr als 40 000 Euro Bargeld und ein Guthaben in Kryptowährungen von gut 180 000 Euro sichergestellt. Gegen den Mann war ein Haftbefehl erlassen worden, später aber gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt. Der 35-Jährige räumt den Angaben zufolge die Vorwürfe ein, bestreitet aber, bewusst zum Nachteil der US-Plattform gehandelt zu haben.

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