Gewalttäter flieht aus Psychiatrie – Polizei warnt Bevölkerung vor Kontakt!

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RHEINLAND-PFALZ. Klingenmünster (dpa/lrs) Nach der Flucht eines psychisch kranken Straftäters aus dem Pfalzklinikum in Klingenmünster (Kreis Südliche Weinstraße) hat die Polizei am Mittwoch weiter nach dem 29-Jährigen gesucht. Der Mann sei noch flüchtig, sagte ein Polizeisprecher. Die Behörden warnten die Bevölkerung vor einem Kontakt. Der Mann neige insbesondere zu Gewalt, wenn er unter Drogeneinfluss stehe. Der Gesuchte war wegen gefährlicher Körperverletzung in der Klinik für Forensische Psychiatrie untergebracht.

Die Justiz habe Fahndungsmaßnahmen angeordnet, teilte die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern mit. Bei der Polizei in Bad Bergzabern seien bereits zahlreiche Hinweise von der Bevölkerung eingegangen, die auch zu Ermittlungsansätzen geführt hätten.

FAHNDUNGSFOTO:

Der Mann hatte sich während des Ausgangs einer Gruppe am Dienstag unerlaubt vom Gelände des Pfalzklinikums entfernt. «Die Gruppe war in Begleitung von Mitarbeitern. Der Mann, der sich im Maßregelvollzug befindet, ist unbemerkt weggelaufen», sagte eine Sprecherin der Einrichtung. Das Areal sei ein offenes Gelände, weil es ein Krankenhaus sei und kein Gefängnis. «Solche Fälle einer Entfernung sind generell selten», sagte sie. Derzeit werden in der Klinik für Forensische Psychiatrie 175 Patienten stationär und 160 ambulant betreut. Dazu kommen 17 Patienten im Jugendmaßregelvollzug.

Auch Axel Merschky vom Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung hatte vor kurzem gesagt, Fälle einer solchen Flucht lägen «im absoluten Promillebereich». «Echte Ausbrüche haben wir so gut wie keine», sagte der Referatsleiter von der Aufsicht des Maßregelvollzugs in Rheinland-Pfalz.

Ende Juni war ein Sexualstraftäter drei Tage nach seiner Flucht aus der Psychiatrie in Weißenthurm bei Koblenz von der Polizei in der Nähe gefasst worden. Der 54-Jährige war nicht in die Klinik Nette-Gut zurückgekehrt. Im März war ein 34-jähriger Mann, der seinen Vater getötet hatte und seinen Bruder umbringen wollte, aus der Forensischen Psychiatrie einer Andernacher Fachklinik entkommen. Er wurde Tage später im unterfränkischen Karlstein gefunden.

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2 Kommentare

  1. Interessant : ein Mann der hochgefährlich und einschlägig vorbestraft ist , wird in einer offenen Einrichtung untergebracht !? Jetzt wo er geflohen ist wird davor gewarnt mit ihm in Kontakt zu treten !? Unser Justizsystem kann man beim besten Willen nicht mehr für voll nehmen , da nützen auch die Dummen ausreden nichts solche Fälle lägen im Promille Bereich .

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