
TRIER. Beim 1. Trierer Spendenlauf am 25. Oktober kann sich jeder gehend oder laufend für die Integration von Flüchtlingen einsetzen. Wenn alles klappt, wird es die bisher größte Laufveranstaltung in Trier, vielleicht sogar in Rheinland-Pfalz.
700 Meter lang ist die Runde um den Trierer Dom, die am Sonntag, 25. Oktober, zwischen 11.30 und 18 Uhr möglichst viele Menschen möglichst häufig absolvieren sollen. Ein individuell von den Teilnehmern festgelegter Spendenbetrag wird unmittelbar für die Sprachvermittlung und Integration von Flüchtlingen verwendet. Besonders unbegleitete Jugendliche und Kinder sollen unterstützt werden. Mehr als 500 sind bereits in diesem Jahr in Rheinland-Pfalz angekommen, wo das Jugendamt der Stadt Trier derzeit zentral für die Koordination zuständig ist.
Katrin Hülsmann ist die Ideengeberin für die Veranstaltung, für die sich alle großen Sportvereine der Stadt ebenso engagieren, wie das Bistum Trier, die City Initiative, der Leichtathletikverband Rheinland oder die Stadtverwaltung Trier. „Tausende Flüchtlinge haben auf der Flucht unzählige Kilometer unter menschenunwürdigen und lebensbedrohlichen Bedingungen zu Fuß zurückgelegt“, sagt Rechtsanwältin Hülsmann. „Jetzt haben wir die Möglichkeit, in der Komfortzone unserer Gesellschaft zu laufen, zu walken oder zu gehen und gleichzeitig zu helfen.“
Gemeinsam mit Hiltrud Zock vom Agenturhaus fanden sich schnell Partner für den Benefizlauf. Besonders der Silvesterlauf e.V. ist dabei wichtig, denn mit dem traditionsreichen Laufgroßereignis am letzten Tag des Jahres und dem Firmenlauf hat er viel Erfahrung für die Organisation einer solchen Großveranstaltung. Vorstandsmitglied Christoph Güntzer: „Als wird vor drei Wochen von dieser Idee erfahren haben, waren wir sofort begeistert und haben sie weitergetragen. Mittlerweile sind alle großen Trierer Sportvereine mit im Boot.“
Die Vereine sollen nicht nur Garanten für viele Teilnehmer sein. Sie tragen auch die Kosten für die Organisation des Spendenlaufs. „So können alle Firmen und Organisationen, die sich üblicherweise als Sponsoren beteiligen, sich als Spender engagieren.“ Das kann zum Beispiel passieren, indem ein Unternehmen ein eigenes Läuferteam für den Lauf meldet und pro Teilnehmer und/oder absolvierte Runde einen Betrag zahlt.
Wie viele Starter und Runde letztlich zusammenkommen, wird sicher auch vom Wetter abhängen. Der gleichzeitig verkaufsoffene Sonntag wird aber für eine hohe Besucherfrequenz in der City sorgen. Die Haupteinkaufsstraßen sind nur einen Steinwurf von der Laufstrecke entfernt, die auch über den Domfreihof führt (siehe Karte). Dort wird es auch eine Bühne und Musik geben, verspricht Ralf Laux, Vorsitzender von Kultur am Dom e.V. Zudem haben Initiativen und Organisationen, die sich für Flüchtlinge engagieren, die Möglichkeit, sich auf dem Platz zu präsentieren.
Christoph Güntzer ist zuversichtlich, dass am 25. Oktober im Laufe des Tages mehrere Tausend Teilnehmer ihre Runden um den Dom sammeln. „Wir drucken 20 000 Starterkarten. Das wäre dann die größte Laufveranstaltung in Rheinland-Pfalz.“ Zumindest mehr Teilnehmer als beim Benefizlauf des Bistums Trier vor fünf Jahren sollen es werden. Damals ging es beim 25-Stunden-Lauf für die Bolivienhilfe ebenfalls in Runden um den Dom. 1001 Teilnehmer sammelten damals Runden für einen guten Zweck. Wallfahrtsorganisator Wolfgang Meyer ist auch diesmal Garant für personelle und organisatorische Unterstützung durch das Bistum Trier. „Es wird ein wunderbares Ereignis sein, um Gutes zu tun.“
Wie sehr möglichst viele Teilnehmer und Spender erwünscht sind, macht Christiane Hanke vom Palais e.V. deutlich, der seit Februar im Auftrag der Stadt die Versorgung minderjähriger alleinreisender Flüchtlinge übernommen hat: „Wir haben sehr großen Bedarf. Es fehlt einfach an Material und Möglichkeiten, die Jugendlichen wirklich zielgerichtet und vernünftig unterrichten zu können.“
So funktioniert’s:
Beim 1. Trierer Spendenlauf rund um den Trierer Dom kann sich jeder daran beteiligen, etwas zur Sprachvermittlung und Integration von Flüchtlingen, insbesondere unbegleiteten Kindern und Jugendlichen zu tun. Jede Runde zählt, jeder kann mitmachen – gehen, walken oder laufen. Jede 700 m lange gelaufene Runde soll in eine Spende und diese in Deutschstunden umgewandelt werden. Es wird kein Startgeld erhoben, aber jeder Teilnehmer kann ein symbolisches Startgeld zahlen, wenn er seine Laufkarte abholt, auf der er seine Runden verzeichnet.
Weitere Informationen unter www.trierlaeuft.de