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TRIER. Seit rund 40 Jahren wird im Niger durch den französischen Atomkonzern AREVA Uranerz abgebaut – mit schweren Schäden für Umwelt und Gesundheit der Menschen. Frankreich ist für seine Atomkraftwerke von Uranimporten abhängig. Derzeit stammen rund 40 Prozent des Urans aus dem Niger. Nach dem Kriegseinsatz in Mali im Jahr 2013 hat Frankreich auf den Uranminen im benachbarten Niger, die vom Atomgiganten AREVA seit Jahrzehnten ausgebeutet werden, Spezialeinheiten der Armee stationiert.
Viele afrikanische Staaten verbinden mit den großen Uranvorkommen im eigenen Land auch Forderungen nach einer eigenen Energieversorgung mit Atomkraftwerken. Das Wirtschaftswachstum dieser Staaten verursacht einen enormen Stromhunger. Nach einer Prognose der Internationalen Atomenergie-Organisation IAEA sollen bis 2050 in Afrika 40 neue Atomkraftwerke gebaut werden.
Zwei Jahre lang reiste der Filmemacher Marcel Kolvenbach durch Afrika und recherchierte im Zeichen der neuen afrikanischen Atompolitik – vom Osten des Kontinents nach Südafrika, weiter in den Kongo und von dort in die Sahara. Stets nah bei den betroffenen Menschen zeigt der Filmemacher, wie sich der Konflikt um die Uranvorkommen des Kontinents verschärft. Vom Krieg in Mali bis hin zum Raubbau an der Natur in Tansania prägen die Interessen mächtiger Konzerne, vor allem dem französischen Stromriesen AREVA, immer mehr das Schicksal ganzer Regionen.
Zugleich zeigt der Film eindrucksvoll, welche Folgen der Einstieg in die Atomkraft für die Umwelt und Sicherheit eines Kontinents haben dürfte, auf dem die wenigen Atomkraftgegner um ihr Leben fürchten müssen. “Atomic Africa” wird so zum politischen Road-Movie durch das nukleare Afrika.
Im Rahmen der Agenda-Kino-Reihe zeigt das Antiatomnetz Trier am Donnerstag, 12. März um 19.30 Uhr im Broadway Filmtheater Trier den Film “Atomic Africa”. Der Eintritt kostet 7 Euro, ermäßigt 6 Euro.