TBB: Der Tiefpunkt ist erreicht.

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Das Grauen in Zahlen. Die TBB unterliegt Schlusslicht Crailsheim Merlins nach einer ganz schwachen Vorstellung deutlich und schwebt in großer Abstiegsgefahr.

TRIER. Nach einer indiskutablen Vorstellung unterlagen die Trierer Basketballer den Crailsheim Merlins mit 67:82 (36:44). Der Tabellenletzte lag von der ersten bis zur letzten Sekunde in Führung, war den Gastgebern in allen Belangen überlegen und entführte somit absolut verdient zwei Punkte, die für Trier im Abstiegskampf von möglicherweise existenzieller Bedeutung gewesen wären.

Das Spiel begann wie so viele in dieser Saison – mit einem klassischen Trierer Fehlstart. Schlimmer als der Rückstand, der von Minute zu Minute wuchs, war die Art und Weise, wie er zustande kam. Fehler reihte sich bei der TBB an Fehler, selbst Vitalis Chikoko, der am Ende als Topscorer aus dem Spiel ging, stand in vielen Aktionen neben sich. Manche Trierer Versuche, den Lauf der Gäste zu stoppen, hatten schon Slapstick-Charakter. Bei einem Angriff der Merlins hatte die Verteidigung gleich vier Chancen, den Ball zu erobern, vier Mal wurde er leichtfertig verdaddelt.

Hinzu kam ein geradezu abenteuerliches Verhalten in der Defensive, die oft als solche nicht zu bezeichnen war. Der Raum zwischen beiden Zonen wurden von den Gästen meist sehr schnell überbrückt, weil ihnen kein Widerstand geboten wurde. Und wenn die Merlins-Offensive dann in der Nähe des Trierer Korbs angelangt war, änderte sich nichts. Fast alle Crailsheimer Punkte wurden aus freien Wurfpositionen erzielt. In der ersten Halbzeit hatten der Neuling nicht nur spielerisch sondern auch kämpferisch ein deutliches Plus.

Mit dem Wiederanpfiff regte sich bei den 3876 Besuchern die Hoffnung auf Besserung. Innerhalb weniger Sekunden war die TBB auf Schlagdistanz (43:46/22.) und war in der Defensive jetzt auch deutlich präsenter. Mehrfach bot sich den Hausherren die Chance, den Ausgleich, ja sogar die Führung zu schaffen – alle Möglichkeiten wurden zum Teil kläglich vergeben.

Das bittere Ende zeichnete sich Schlussviertel schon früh ab. Der Vorsprung der Gäste schwankte leicht im Zehn-Punkte-Bereich, die TBB schaffte es nicht mehr, den Abstand wesentlich zu verkürzen. Nach deprimierenden 40 Minuten, dem spielerischen und kämpferischen Tiefpunkt der Saison, stand die deutliche 67:82-Niederlage fest. Nach einer mit Ausnahme des dritten Viertels blutleeren Vorstellung läuten in Trier die Alarmglocken. Wenn es nicht gelingt, den Hebel sehr schnell umzulegen, dann wird die 25., die Jubiläumssaison der TBB in der 1. Basketball-Bundesliga zur vorerst letzten in der Vereinsgeschichte.

[td_text_with_title custom_title=“Stimmen zum Spiel“] Henrik Rödl (Headcoach TBB Trier): „Glückwunsch an Crailsheim. Es ist offensichtlich, dass Crailsheim UNS nicht liegt. Sie haben gut gespielt, fokussiert angefangen. Das ist auch das, was ich meiner Mannschaft am Meisten vorwerfen möchte: dass sie nicht mit der nötigen Energie rauskam, um gleich zu Beginn ein Zeichen zu setzen. Ich habe Schwierigkeiten, nach so einem Spiel Entschuldigungen zu suchen. Das war definitiv keine gute Leistung. Man muss aber sagen, dass wir in der Trainingswoche vier Spieler mit Grippe hatten, Mathis, Tony, Adin und Dennis. Der dezimierte Kader hatte nicht die Energie, die man für so ein Spiel braucht. Wir haben mit Willen versucht, zurück zu kommen, aber um die Wende zum vierten Viertel herum hatten wir Probleme und mehrere Ballverluste, die Crailsheim Mut gemacht haben. So kam Crailsheim weg und gewann am Ende deutlich. Wir hatten offene Würfe, aber nicht die Nerven. Das ist eine bittere Niederlage. Wir haben etwas Zeit bis zum nächsten Spiel, ich hoffe, dass wir dann die Energie zeigen können, die die Fans von uns gewohnt sind.“

Ingo Enskat (Headcoach Crailsheim Merlins): „Ich bin natürlich sehr zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Wir hatten noch nicht zu viele Siege und dass wir zwei davon gegen Trier geholt haben ist ein Zeichen, dass uns Trier liegt. Allerdings war für mich das Entscheidende, was im dritten Viertel passierte, als Trier einen Run hatte, stark aus der Pause kam und wir trotz der Tatsache, dass wir mit Selbstvertrauen nicht eben gesegnet sind, dagegen gehalten haben und zurückgekommen sind, zu unserem Spiel zurück gefunden haben. Ich glaube, das war der entscheidende Moment, uns von dem einen Punkt Vorsprung wieder abzusetzen. Da hat die Mannschaft gezeigt, dass sie unbedingt gewinnen wollte, und das hat man bis in die Schlussminuten gesehen.“

TBB Trier – Crailsheim Merlins 67:82 (36:44)
TBB Trier: Ricky Harris (16), Anthony Canty (0), Marian Dahlem (n.e.), Marko Lukovic (15), Stefan Schmidt (1), Vitalis Chikoko (21), Adin Vrabac (4), Jermaine Bucknor (3), Dennis Kramer (n.e.), Jermaine Anderson (7)
Crailsheim Merlins: Joshiko Saibou (15), Jonathan Moore (6), Sean Mosley (15), Josten Crow (9), Garrett Sim (19), Alassane Dioubate (0), Andriy Agofonow (9), Andreas Kronhardt (3), Walter Lemon (0), Chris Otule (6)
Spielverlauf: 2:8 (2.),4:11 (5.), 7:20 (8.), 12:25 (10.), 18:25 (12.), 21:31 (14.), 21:36 (15.), 36:44 (Halbzeit); 43:46 (22.), 47:51 (27.), 54:58 (30.), 55:64 (32.), 59:68 (36.), 65:75 (38.), 67:82 (Endstand)
Schiedsrichter: Dr. Martin Matip/Nesa Kovacevic/Julian Groll – Zuschauer: 3876

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