Justiz: Samuel Kochs Unfall bei „Wetten, dass..?“ – juristisch ein Arbeitsunfall ?

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2010 erlitt Samuel Koch einen folgenschweren Unfall. Foto: picture alliance/dpa | Uwe Anspach

Kassel. Fast 15 Jahre ist es her, dass sich Samuel Koch bei der ZDF-Show „Wetten, dass..?“ schwer verletzte – und seitdem querschnittsgelähmt ist. Nun verhandelt das Bundessozialgericht (BSG) in Kassel darüber, ob der tragische Sturz des damals 23-Jährigen als Arbeitsunfall gilt.

Der Unfall, der TV-Geschichte schrieb

Am 4. Dezember 2010 wollte Koch mit Sprungstiefeln fünf Autos im Vorwärtssalto überspringen – live vor Millionen Zuschauern. Beim vierten Wagen, gesteuert von seinem Vater, misslang der Sprung: Koch stürzte, verletzte sich schwer an der Wirbelsäule und ist seitdem vom Hals abwärts gelähmt. Die Folge: Schock, Abbruch der Show – und kurze Zeit später der Rückzug von Moderator Thomas Gottschalk.

Der juristische Streit um die Versicherung

Seit 2020 kämpft Koch darum, dass sein Unfall als Arbeitsunfall anerkannt wird. Doch bislang ohne Erfolg:

  • Die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft lehnte den Antrag ab.

  • Das Sozialgericht Mannheim und das Landessozialgericht Baden-Württemberg wiesen seine Klagen zurück.

Die Begründung: Koch habe in erster Linie im eigenen Interesse gehandelt – als Selbst-Inszenierung. Er habe sein Team selbst zusammengestellt, die Wette organisiert und sei unbezahlt als Mitwirkender für das ZDF angetreten. Deshalb greife der klassische Versicherungsschutz nicht.

Hoffnung in Kassel

Vor dem BSG in Kassel hat Koch nun Revision eingelegt. Sollte er Erfolg haben, könnte er doch noch Leistungen aus der gesetzlichen Unfallversicherung erhalten – eine Entscheidung mit Signalwirkung auch für ähnliche Fälle in Zukunft.

Ein Fall, der bewegt

Die tragische Wette veränderte nicht nur Kochs Leben, sondern auch die TV-Landschaft. „Wetten, dass..?“ verlor nach dem Unfall seinen Glanz und wurde Jahre später endgültig eingestellt. Samuel Koch aber machte sich als Autor und Schauspieler einen Namen – und steht nun erneut im Fokus der Öffentlichkeit.

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