Millionen-Sanierung Theater Trier: Jetzt fordert auch die IHK Trier eine neue Bewertung!

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Blick auf den neuen Haupteingang im Entwurf des Wettbewerbssiegers Studio PFP. Das Portal wird an der Gerty-Spies-Straße liegen und sich zur Stadt hin öffnen. Abbildung: Prof. Jörg Friedrich | Studio PFP GmbH, Hamburg

TRIER. Wie lokalo.de bereits Mitte März exklusiv berichtete, steigen die Baukosten für die Sanierung des Theaters Trier dramatisch. Anfang September kursierten sogar Zahlen von über 100 Millionen Euro. Jetzt meldet sich die IHK Trier zu Wort und fordert eine wirtschaftlich tragfähige Lösung – ohne Mittel aus dem Bundes-Sondervermögen.

IHK: Theater wichtig – aber Kosten laufen aus dem Ruder

Kulturelle Einrichtungen wie das Theater Trier sind zweifellos bedeutend für die Lebensqualität und Attraktivität unserer Region“, betont Thomas Stiren, Präsident der IHK Trier. Gerade für Tourismusbetriebe sei ein vielfältiges Kulturangebot ein entscheidender Standortfaktor.

Doch die aktuelle Planung sei nicht mehr finanzierbar: „Nun sieht sich die Stadt mit einem Finanzierungsvolumen von rund 100 Millionen Euro konfrontiert – und es ist nicht ausgeschlossen, dass die Kosten im Bauverfahren noch weiter steigen“, so Stiren.

Alternativen bisher abgelehnt – Kritik an Drei-Sparten-Modell

Die IHK erinnert daran, dass in der Vergangenheit verschiedene Sparmodelle diskutiert, aber von der Stadt verworfen wurden:

  • eine Abkehr vom klassischen Drei-Sparten-Haus

  • oder die Umwandlung in ein Bespieltheater, bei dem Produktionen eingekauft statt selbst produziert werden

Alle Reformansätze seien abgelehnt worden. Nun stehe die Stadt vor einer Kostenexplosion.

Sondervermögen soll nicht angezapft werden

Besonders kritisch sieht die IHK den Vorschlag, Teile der Sanierung über das Bundes-Sondervermögen zu finanzieren.
Diese Gelder müssen in Infrastruktur, Verkehr, Digitalisierung, Schulen und Gewerbegebiete fließen – Bereiche, die laut unserer Mitgliederbefragung für die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft entscheidend sind“, erklärt Jennifer Schöpf-Holweck, Hauptgeschäftsführerin der IHK Trier.

Forderung nach neuem Ansatz

Die IHK Trier plädiert deshalb für einen neuen Sanierungsansatz, der drei Kriterien erfüllen muss:

  1. Erhalt des Theaterbetriebs

  2. deutliche Kostenreduzierung

  3. keine Finanzierung aus dem Sondervermögen

„Es braucht ein Konzept, das den kulturellen Wert erhält, aber gleichzeitig die Finanzierbarkeit sicherstellt“, so Schöpf-Holweck.

Fazit

Die Debatte um die Theatersanierung Trier nimmt weiter Fahrt auf. Zwischen Kulturanspruch und Haushaltsdisziplin steht der Stadtrat vor schwierigen Entscheidungen. Klar ist: Die IHK fordert ein Umdenken – und warnt vor einem Sanierungsprojekt, das die Stadt finanziell überfordert.

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1 Kommentar

  1. Ich finde es gäbe soviel wichtigeres in Trier, Straßen, Fahrradwege,Kindergärten, oder Wohnungen für Menschen die sich die leisten könnten.
    So kann man das Geld auch Rausschmeißen

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