TRIER. Wer dieser Tage durch die Trierer Innenstadt schlendert, bemerkt es sofort: Es ist ruhiger als sonst und das inmitten der Sommerferien. Natürlich sind auch Touristinnen und Touristen in der Stadt: Reisegruppen vor der Porta Nigra, vereinzelt ausländische Kennzeichen auf den Parkplätzen, gelegentlich französische oder niederländische Gespräche in der Fußgängerzone. Doch für die Hauptsaison in den Sommerferien bleibt der Eindruck: Es ist viel weniger los als sonst.
Gastronomiebetriebe berichten von zurückhaltendem Tagesgeschäft, viele Geschäfte in der Innenstadt wirken wenig frequentiert. Besonders auffällig auch: Selbst in Stoßzeiten sind die Parkhäuser nicht voll ausgelastet! Es ist in jedem Fall anders, als man es aus den vergangenen Jahren kennt – schlechter!
Baustellen statt Bummel-Atmosphäre
Ein zentrales Problem sticht sofort ins Auge – oder besser: ins Lenkrad. Wer derzeit nach Trier möchte, braucht Geduld. Baustellen blockieren wichtige Zufahrtswege, Brücken sind gesperrt, Straßenzüge aufgerissen, der Verkehr staut sich an zahlreichen Stellen.
Was für Pendler und Anwohner ärgerlich ist, wirkt auf Tagesgäste abschreckend. Die Stadtverwaltung kündigt „weitere Etappen der Straßensanierungen“ ausgerechnet zur Hauptreisezeit an – das sorgt für Unmut und spontane Planänderungen. Denn: Wer nicht gut reinkommt, fährt erst gar nicht los.
Parkgebühren dämpfen die Ausflugslust
Trierer City verliert Profil – und Besucher
Der Einkaufsbummel in Trier? Für viele nicht mehr das, was er mal war. Immer mehr leerstehende Ladenflächen, austauschbare Ketten, kaum überraschende Konzepte. „Was Besonderes“ sucht man oft vergeblich. Die Fußgängerzone wirkt lückenhaft, wodurch die Aufenthaltsqualität massiv leidet.
Das alles sorgt für eine spürbare Zurückhaltung auch bei Einheimischen. Café-Tische bleiben leer, selbst an Wochenenden herrscht an vielen Ecken gähnende Leere.
Konsumverhalten im Sparkurs
Die allgemeine Wirtschaftslage spielt ebenfalls mit: Inflation, Energiekosten und eine angespannte Kaufkraft lassen viele Haushalte vorsichtiger planen. Ein spontaner Shopping-Ausflug mit Cappuccino und Mitbringsel wird zur überlegten Entscheidung – und oft dagegen.
Wettergrau statt Sommerglanz
Natürlich zeigt sich auch der Sommer 2025 bisher von seiner launischen Seite: wechselhaft, wenig stabil, oft trüb. Kein Dauerregen – aber auch kein Dauerlächeln vom Himmel. Für Gastronomen mit Außenplätzen oder Eisverkäufer auf der Simeonstraße eine schwierige Phase.
Fazit: Trier hat mehr verdient als diesen Sommer
Die Römerstadt hat zweifellos alles, was es für einen erfolgreichen Stadtsommer braucht: Geschichte, Kulisse, Gastronomie, Wein und Flair. Doch derzeit scheint das Gesamtbild nicht zu stimmen.
Was fehlt? Einladende Zugänglichkeit, durchdachte Innenstadtentwicklung, attraktive Konditionen – und das Gefühl: „Hier will ich sein.“ Trier bleibt natürlich weiterhin ein Erlebnis, aber derzeit eines mit gefühlt angezogener Handbremse.
Die Probleme hat man somit gut erkannt, jetzt braucht man nur noch entsprechende Massnahmen dagegen!
Ausländische Gespräche hört man in Trier übrigens immer noch sehr oft . Allerdings meist in arabischer Sprache und von überwiegend jungen Männern die nicht als Touristen hier sind .
Triers hausgemachte Probleme! Ich hab bis vor kurzem in Innenstadtnähe gewohnt, fußläufig. Eigentlich ja eine schöne Sache. Über die Jahre wusste man allerdings weniger und weniger, wofür man eigentlich noch in die Stadt gehen sollte!
Das ist auch nur das Ergebnis von jahrelangem Versagen und Unfähigkeit der Stadtverwaltung.
Aber Hauptsache alle 50 m ne 8000€ Mülltonne und sinnlose Randspuren die nur den Verkehr behindern.
wirklich eine Schande.
Da mein erster Kommentar zensiert wurde will ich es gemäßigter ausdrücken: Die Touristen bleiben aus, weil Trier unglaublich attraktiv ist, das Shopping-Angebot ist sensationell, die Leerstände laden zum Verweilen ein und die Gastronomie ist lecker und günstig. Die staufreie Anreise mit dem eigenen PKW ist ein Traum, breite ausgebaute Strassen und günstige Parkflächen überall. Auch die Anreise mit dem ICE ist einmalig, kann man doch schon 100 km vor Trier in einen gemütlicheren Zug umsteigen. Dies alles verdanken wir den hervorragenden und kompetenten Politikern der demokratischen Mitte mit Linkseinschlag.
@Halli,
….Ihr Kommentar überzeugt,
ich werde jetzt wieder öfter
nach Trier reisen..
@Hallo, Sie haben soeben anscheinend eine Reise nach Trier gewonnen. Der Kommentar war bzw. ist einer der Besten seit langer Zeit.
Kompliment, nur leider lesen diesen die Verursacher dieses sensationellen Status Quo eben nicht.
ÖPNV und Parkplätze zu teuer. Aber die Grünen wollen den Verkehr und somit auch die Touristen raus aus der Stadt haben. Bei schlechterem Wetter kamen Holländer und Belgier von den Campingplätzen nach Trier. Jetzt nicht mehr, denn das Parken ist viel zu teuer .
Die Verkehrssituation rund um die Römerbrücke macht einen glatt sprachlos. Kann man eigentlich Strafanzeige gegen die Verantwortlichen stellen? Nein? Dann brauchen wir neue Gesetze, denn so etwas sollte bestraft werden.