Lange war es still um den Kiosk im beliebten Palastgarten, nun weht frischer Wind durch die historische Grünanlage: Mit dem Rechtsanwalt und Unternehmer Niels Becker hat die Stadt Trier einen neuen, ambitionierten Pächter gefunden.
Drei Säulen für neuen Glanz
Becker stellte sein Konzept vor, das aus drei Bausteinen besteht:
1️⃣ Gastronomie: Kleine, frische Speisen wie Flammkuchen, Salate oder Gebäck sollen künftig die Gäste erfreuen.
2️⃣ Kultur: Geplant sind kleine Konzerte, Lesungen und Veranstaltungen — der Kiosk wird zur Bühne!
3️⃣ Sicherheit: Zusätzliche Beleuchtung am Abend und Videoüberwachung der privat genutzten Flächen sollen das Sicherheitsgefühl im Park stärken.
Toilettenbetrieb inklusive
Zum Vertrag gehört auch der Betrieb der Toilettenanlage von 8 bis mindestens 18 Uhr — ein wichtiger Punkt für viele Parkbesucher.
„Ich nehme die Herausforderung gerne an“
Niels Becker bringt Erfahrung sowohl aus der Gastronomie als auch aus der Altbausanierung mit und betont:
„Ich nehme die Herausforderung gerne an und will mit dem Kiosk einen Beitrag leisten, dass der Palastgarten positiver wahrgenommen wird.“
Stadt setzt auf starke Partner
Innenstadtdezernent Ralf Britten ist überzeugt, mit Becker den richtigen Partner gefunden zu haben:
„Durch ein neues und attraktives gastronomisches und kulturelles Angebot schaffen wir die Rahmenbedingungen, dass sich breitere Personenkreise länger und ohne Furcht im Palastgarten aufhalten können.“
Investition & Zeitplan
Becker plant gemeinsam mit seinen Partnern, einen mittleren fünfstelligen Betrag in die Renovierung zu investieren. Die Wiedereröffnung ist für den Herbst 2025 vorgesehen, im kommenden Sommer soll der Kiosk dann in vollem Glanz durchstarten.
Mehr Leben im Palastgarten
Mit dem neuen Konzept soll der Palastgarten nicht nur gastronomisch, sondern auch kulturell aufgewertet werden. Ein Angebot, das Jung und Alt gleichermaßen ansprechen soll — und der Stadt ein weiteres Highlight beschert.
Ein ambitioniertes Konzept mit Kultur, Kulinarik und Klo – das klingt auf dem Papier erst einmal nach einem Gewinn für den Palastgarten. Doch Papier ist geduldig, und erfolgreiche Kioske leben nicht von Konzepten allein, sondern von Menschen mit echter Präsenz und Leidenschaft.
Ein Kiosk ist mehr als ein Verkaufsstand mit Sitzplätzen – er ist Begegnungsort, sozialer Knotenpunkt und im besten Fall ein kleines Herzstück urbanen Lebens. Um solch ein Projekt zu stemmen, braucht es keinen Projektmanager im Hintergrund, sondern jemanden, der mit Haut und Haar dahintersteht. Der vor Ort ist, mit Gästen spricht, Stimmungen aufnimmt – eben Herzblut zeigt.
Die bisher bekannten Pläne – Flammkuchen, Lesungen, Sicherheitsmaßnahmen – wirken durchdacht und durchaus sympathisch. Doch der Erfolg wird sich nicht an Konzeptpapier oder Investitionssummen messen lassen, sondern an der Authentizität und Hingabe, mit der das Ganze betrieben wird. Wer den Laden „delegiert“, betreibt ihn nicht – er verwaltet ihn bestenfalls.
Ob aus dem Kiosk ein echtes Juwel oder bloß eine ambitionierte, aber seelenlose Infrastrukturmaßnahme wird, entscheidet sich nicht im Herbst bei der Eröffnung, sondern an kalten regnerischen Dienstagvormittagen von November bis März. Dann zeigt sich, wer geblieben ist – Betreiber wie Gäste.