Hitzeschutzplan-Schock: Werden Bier, Wurst und Grill bald vom Sportplatz verbannt?

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Bratwurst und Bier gehören für viele Besucher von Sportveranstaltungen einfach dazu; Bild: dpa | Gladys Chai von der Laage

BERLIN. Grill aus, Zapfhahn zu – so stellt sich das Bundesgesundheitsministerium offenbar den Sommer 2025 vor. Im neuen „Musterhitzeschutzplan für den organisierten Sport“ empfiehlt Bundesministerin Nina Warken (CDU): Kein Alkohol, kein Grillgut, keine koffeinhaltigen Getränke bei Sportveranstaltungen. Stattdessen? Saftschorlen, feuchte T-Shirts und Pulskontrollen. Was als Schutzmaßnahme gegen extreme Hitze gedacht ist, entfacht hitzige Diskussionen.

Hintergrund des Hitzeschutzplans: Schutz vor der Sonne – und vor sich selbst?

Der vom Bundesgesundheitsministerium unter Nina Warken (CDU) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) entwickelte Musterhitzeschutzplan zielt darauf ab, Sportlerinnen, Sportler und Zuschauer besser vor gesundheitlichen Risiken durch extreme Hitze zu schützen.

Empfohlen werden unter anderem:

  • Verzicht auf alkoholische, stark zuckerhaltige, koffein- oder taurinhaltige Getränke bei Veranstaltungen

  • Vermeidung von offenem Feuer und Grillen

  • Bereitstellung von Schattenplätzen, Trinkbrunnen, kostenloser Sonnencreme und Sonnenbrillen

  • Anpassung von Trainings- und Wettkampfzeiten in kühlere Tagesabschnitte

  • Durchführung gemeinsamer Pulskontrollen während des Trainings

Diese Maßnahmen richten sich besonders an gefährdete Gruppen: ältere Menschen, Kinder, chronisch Kranke – aber auch ganz normale Sportaktive, die sich überschätzen oder durch extreme Wetterlagen in gesundheitliche Gefahr bringen.

Reale Auswirkungen: Keine Verbote, aber viel Verantwortung

Wichtig: Es handelt sich bei den Vorschlägen nicht um verbindliche gesetzliche Regelungen. Der Plan ist eine Empfehlung – allerdings mit Signalwirkung. Die Umsetzung liegt bei Vereinen und Verbänden.

Ziel ist es, das Bewusstsein für die Gesundheitsrisiken durch Hitze zu schärfen und geeignete Präventionsmaßnahmen zu etablieren. Doch wie freiwillig bleibt etwas, was vom Staat empfohlen wird und dessen Umsetzung möglicherweise auch Auswirkungen auf Zuschüsse oder Genehmigungen werden könnte?

Kritik und Kontroverse: Grillverbot als Entmündigung

Die Reaktionen auf den Plan reichen von Zustimmung bis offener Empörung. CDU-Politiker Andreas Bühl etwa kritisiert die Maßnahmen als übergriffig:

„Niemand hat etwas gegen sinnvolle Empfehlungen – aber was hier vorgelegt wurde, liest sich wie eine Anleitung zur Entmündigung.“

Auch Sportvereine zeigen sich skeptisch. Für viele ist das Sommerfest mit Bier und Bratwurst ein emotionaler wie finanzieller Fixpunkt. Der Bayerische Landes-Sportverband betont, dass es sich lediglich um Empfehlungen handle und appelliert an die Eigenverantwortung der Basis.

Zwischen Vorsorge und Volkspädagogik

Der Plan bringt zweifellos wichtige gesundheitliche Aspekte zur Sprache. Die Hitzebelastung in Deutschland steigt, extreme Sommertage nehmen zu, und hitzebedingte Todesfälle sind längst keine Ausnahme mehr.

Klar ist jedoch auch: Wer die Wurst vom Grill nimmt und das Bier aus der Hand schlägt, greift nicht nur in Veranstaltungslogistik ein, sondern auch in kulturelle Routinen. Hier treffen sich Generationen, hier wird integriert, organisiert und gefeiert. Dabei ist der Bratwurststand keine Gesundheitsgefahr, sondern Teil des gesellschaftlichen Zusammenhalts.

Wer in dieser sensiblen Zone mit der staatlichen Hitzeschutz-Zange hantiert, läuft Gefahr, nicht nur Würstchen und Bier zu kühlen, sondern das Verhältnis zur Bevölkerung gleich mit – Vertrauen, Lebensnähe, Akzeptanz schmelzen dann schneller als ein Eisbecher im Juli.

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10 Kommentare

  1. Die haben doch nicht mehr alle Latten im Zaun, die sch… Verbotsgesellschaft. Die solle aufpassen, dass sie sich damit nicht selber verbrennen

    • @Wolfgang
      Sie haben schon gesehen das dort extra erwähnt wurde dass es sich um eine Empfehlung und keine Regelung oder ein Verbot handelt???😂😂😂

      • Ich weiß, was aus Empfehlungen werden kann, und ich bin mir sicher, das wird schon. Die Maske war auch zuerst nur eine Empfehlung.

  2. Da sind wir aber beruhigt , weil die Regierung immer genau weiß was gut für uns ist. Sicher gibt es bald eine Hitzeschutzimpfung ohne die man ab 25*C im Sommer nicht mehr das Haus verlassen darf !

  3. Da freut man sich, dass der Panikmacher Klabautermann nicht mehr im Amt ist und schon wird die nächste Sau durchs Dorf getrieben, (noch) getarnt als „Empfehlung“.
    Die grünen Khmer sind endlich weg, aber ihr Geist regiert immer noch; armes Deutschland!

  4. Da fehlen einem doch die Worte, bei so viel Schwachsinn! Anscheinend haben manche Politiker zuviel Zeit, um sich so einen Mist auszudenken. Jetzt werde ich mit noch mehr Freude am Pfingst-Wochenende 3 Tage lang den Grill anfeuern, leckere Schwenkis genießen, jede Menge Bier trinken und dem Herrgott danken, das dieser Unsinn „nur“ eine Empfehlung ist 🙂 😉 Wie tief sind wir eigentlich mittlerweile in Banana-Deutscheland gesunken???

  5. Man fährt sich beim Leses
    des Textes unwillkürlich an
    die Rübe…, der Einfallsreichtum
    der grünen Khmer, wie mein
    Vorredner sagte, wird immer
    abstruser…

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