Idar-Oberstein: Millionenschaden durch miese Betrugsmasche am Telefon

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Eine Frau am Telefon
Foto: dpa / Symbolbild

IDAR-OBERSTEIN. Angeblicher tödlicher Verkehrsunfall, Verursacherin in Gewahrsam, Kaution gefordert! So und mit viel betrügerischem Feingefühl wurde der Telefonbetrug erneut einem Geschädigten aus Idar-Oberstein aufgetischt.

Ein Geschädigter aus Idar-Oberstein wurde von diesem betrügerischen Anruf überrumpelt und ließ sich laut Polizeipräsidium Trier auf eine Übergabe von Wertgegenständen zur Freilassung seiner Tochter ein.

Aufgrund eines angeblichen Verkehrsunfalls mit Todesfolge müsse die Tochter des Betrugsopfers nun in Untersuchungshaft. Ein erfundener Staatsanwalt habe allerdings entschieden, dass sie gegen Kaution freikomme.

Der Call-Center-Betrug nahm gestern, Dienstag, den 13.05.2025, in der Zeit zwischen 13 Uhr und 18 Uhr, seinen Lauf und führte zur Übergabe von Wertgegenständen in niedriger siebenstelliger Höhe.

Während der Übergabe wurde der Anruf von den Betrügern aufrechterhalten und fortgeführt. Dem Geschädigten wurde dann durch die Betrüger mitgeteilt, dass die übergebenen Wertgegenstände nicht ausreichen und der Kautionshöhe nicht entsprechen würden. Eine angebliche Obduktion des verstorbenen Unfallopfers habe kurzfristig ergeben, dass die Verstorbene schwanger gewesen sei, was wiederum die Kaution erhöhen würde.

Mit viel Geschick und gewonnen Informationen lotsten die Betrügen den Geschädigten nach Mainz, wo es auf einem Parkplatz am Fischertorplatz zu einer zweiten Übergabe von Wertgegenständen kam.

Personenbeschreibung der Frau in Idar-Oberstein:

weiblich, ca. 30 Jahre alt, 170cm groß, Schwanger (vermutl. 4. Monat), Rock dunkel blau/weiß gestreift, dunkles Oberteil, dunkle Haare (gelockt, schulterlang), leicht schlank, bräunlicher Hautton, akzentfreies Deutsch

Personenbeschreibung Person der zweiten Übergabe (Mainz):

weiblich, Anfang 30, 170cm groß, blonde Haare (glatt, Mittelscheitel, mittellang), gepflegtes Erscheinungsbild, beiger Pullover

Nachdem die Frau die Geldtasche entgegengenommen habe, sei sie am Fischertorplatz in Richtung Rheinstraße gegangen. Die Frauen erschienen jeweils zu Fuß zur Übergabe.

Die Polizei bittet Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, sich unter der Telefonnummer 0651/98343-390 zu melden.

So schützen Sie sich vor betrügerischen Anrufen:

   - Ihr Familienmitglied soll verunglückt sein? Legen Sie auf! 
     Informieren sich unbedingt bei weiteren Familienangehörigen oder
     Bekannten zuerst und lassen Sie sich dies bestätigen!
   -Für lebensnotwendige medizinische Behandlungen oder zur 
Freilassung aus polizeilichem Gewahrsam muss niemals Geld 
vorgestreckt werden.
   -Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen 
Verhältnissen preis. Die Polizei oder Staatsanwaltschaft erfragt 
niemals Details am Telefon.
   -Übergeben sie niemals Geld an unbekannte Personen.
   -Bei Zweifeln informieren Sie umgehend die Polizei. Wählen Sie 
selbst den Notruf.
   -Erzählen Sie insbesondere lebensälteren Angehörigen und Bekannten
von der Betrugsmasche.

Weitergehende Informationen zu diesen Betrugsmaschen finden Sie online unter https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/

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