GROSBOUS. Nach dem schockierenden Fall im luxemburgischen Grosbous hat die Justiz entschieden, dass der 33-jährige Mann, der im Oktober 2023 seine Eltern mit einem Auto tödlich erfasste, nicht vor Gericht gestellt wird. Der Grund: Eine nachgewiesene psychische Störung, die ihn zum Tatzeitpunkt strafrechtlich nicht verantwortlich machte. Stattdessen ordnete das Gericht eine Unterbringung in einer spezialisierten Einrichtung an.
Tat ereignete sich auf Feldweg – Täter noch am selben Tag festgenommen
Das tragische Ereignis spielte sich am 22. Oktober 2023 gegen 17:30 Uhr auf einem abgelegenen Feldweg zwischen der Rue Walzenberg und der Nationalstraße N21 ab. Das gesamte Dorf Grosbous stand unter Schock, als bekannt wurde, dass der Mann gezielt auf seine Eltern – 72 und 73 Jahre alt – zufuhr und sie tödlich verletzte.
Die Polizei nahm den Täter noch am selben Abend im Elternhaus fest. Bereits am nächsten Tag wurde er dem Untersuchungsrichter in Diekirch vorgeführt und in Untersuchungshaft genommen.
Gutachten bestätigt: Täter war zum Tatzeitpunkt nicht zurechnungsfähig
Am 3. Februar 2025 kam die Ratskammer des Bezirksgerichts Diekirch zu dem Schluss, dass der Beschuldigte die Tat zwar begangen hat, jedoch aufgrund einer schweren psychischen Erkrankung nicht in der Lage war, sein eigenes Handeln zu kontrollieren.
Laut Artikel 71 des luxemburgischen Strafgesetzbuches gilt eine Person als nicht strafrechtlich verantwortlich, wenn sie zum Zeitpunkt der Tat unter einer psychischen Störung litt, die ihr Urteilsvermögen oder ihre Selbstkontrolle vollständig außer Kraft setzte. Diese Voraussetzungen sah das Gericht als erfüllt an.
Keine Verhandlung – Täter bleibt in geschlossener Einrichtung
Da der Mann als nicht schuldfähig eingestuft wurde, wird es keinen Prozess vor einem Strafgericht geben. Stattdessen ordnete das Gericht seine Unterbringung in einer spezialisierten Einrichtung an, da seine psychischen Störungen weiterhin bestehen und er als Gefahr für sich und andere eingestuft wird.
Mit diesem Urteil schließt die Justiz einen Fall ab, der in Luxemburg für großes Aufsehen gesorgt hat – während die betroffene Familie und das gesamte Dorf Grosbous mit den Folgen der Tragödie leben müssen.
(Quelle: lessentiel)