
DAUN. Seit dem 1. Juli steht am Alten Bahnhof in Daun ein ganz besonderer Food Truck: „Kalles Foodstation“ ist die wohl schärfste Adresse in der Eifel – und auch darüber hinaus in der Großregion. Denn Inhaber Pascal Gruschka bietet nicht nur die beliebten Imbiss-Klassiker wie Bratwurst mit Pommes, Rindswurst und Brötchen oder leckere holländische Snacks wie Frikandel, Kip Corn oder Bitterballen an, sondern auch die schärfste Currywurst weit und breit. Selbstverständlich werden dafür beste regionale Wurstwaren von der Metzgerei Schneider aus Büchel verwendet.
Zwar bieten auch andere Gastronomen in der Region sehr scharfe Speisen an, doch deren Schärfegrade gehen „nur“ bis 1,2 Millionen Scoville, wie Gruschka erklärt, wobei Scoville die Einheit zur Messung der Schärfe ist.

Gruschka bietet Currywürste in zehn Schärfegraden an, die so klangvolle Namen wie „Spicy Armadillo“ (Stufe 3) oder „Trinidad Explosion“ (Stufe 6) tragen. Schon die erste Stufe, die noch die harmlos klingende Bezeichnung „Hot & Sweet“ trägt, ist mit 11.000 Scoville etwa fünf Mal so scharf wie Tabasco. Die zehnte Stufe mit der treffenden Bezeichnung „Chili de la muerte“ aber bringt es auf sagenhafte 7.777.777 Scoville – fast acht Millionen!
„Es soll einfach Spaß machen“
Kein Wunder, dass Gruschka für den Verkauf der Stufen 8 („Colon Bomber“) , 9 („Nearly dead“) und 10 ein paar Vorsichtsmaßnahmen getroffen hat: Sie werden nur an Kunden verkauft, die vorher die Stufe 7 („Eifel Reaper“) gegessen und vertragen haben. Dies wird durch einen eigenen „Schärfe-Pass“ sichergestellt, auf welchem die jeweils erreichte Stufe, nach vollständig verzehrter Mahlzeit, gestempelt wird. Zudem müssen alle, die die höchsten Schärfegrade essen wollen, vorab eine Verzichtserklärung unterschreiben, in der sie bestätigen, dass sie sich über die gesundheitlichen Risiken im Klaren sind – denn sehr scharfe Speisen können z.B. Kreislaufprobleme verursachen. An Personen unter 18 Jahren oder offensichtlich alkoholisierte Menschen verkauft Gruschka die höchsten Schärfegrade sowieso nicht: „Es soll einfach Spaß machen – und der Körper hat genug mit dem Alkohol zu tun.“

Es geht aber nicht einfach nur um die Schärfe: „Die Saucen sind alle individuell im Geschmack“, erklärt Gruschka. „Stufe 1 ist süß-sauer, die zweite ist Barbecue, die dritte ist eine Currysauce, die vier ist eine Knoblauch-Tomate usw.“, führt der Inhaber aus. „Die Leute sollen wirklich Spaß haben am Essen“, sagt Gruschka. Deshalb lässt er die Kunden auch mit einem Stäbchen seine Spezial-Saucen probieren, damit man einen Eindruck von Geschmack und Schärfe bekommt. Manch einer, der sich auf Anhieb eine höheren Stufen zugetraut hätte, hat es sich dann doch nochmal anders überlegt, nachdem er die Sauce verkostet hatte, erzählt Gruschka augenzwinkernd.

Wer alle Schärfegrade erfolgreich verzehrt hat, erhält übrigens eine Urkunde als „Grandmaster of Chili“ – dazu gibt es ein Essen auf’s Haus. Erst 16 Personen haben die höchste Stufe bislang erreicht, seit der Eröffnung von Kalles Foodstation vor einem knappen halben Jahr. Mit den zehn ersten wird Gruschka im nächsten Jahr ein Schärfe-Wettessen veranstalten.
Imbisswagen mit besonderem Flair
Mit viel Herzblut hat der Gastronom, der eigentlich von Beruf Dachdecker ist, den Imbisswagen selbst aufgebaut: Ein gutes halbes Jahr lang hat er daran gearbeitet, nach Feierabend, teilweise bis tief in die Nacht hinein. Denn obwohl er gelernter Dachdecker ist, ist Gruschka gewissermaßen familiär „vorbelastet“: Von seinem Großvater her stammt er aus einer Gastro-Familie. „In dem Bereich etwas zu machen, war schon immer mein Traum“, erklärt er.

Schon 1965 betrieb Gruschkas Großvater mütterlicherseits einen Imbiss auf dem Dauner Markt, während er in der damaligen Metzgerei Schmengler in Daun arbeitete. Seine Großmutter betrieb gleichzeitig ihrerseits einen Imbiss am Krankenhaus Daun. Am 25. Juni 1971 eröffneten Großvater Karl und Großmutter Marlies zusammen die „Dauner Bürgerstube“ in der Wirichstraße. Nach dem Tod des Großvaters im Jahre 1978 wurde der Gastronomiebetrieb allerdings nicht mehr weitergeführt.

Jetzt knüpft Gruschka an die Familientradition an. Er erkannte: Streetfood liegt im Trend und kommt gerade bei der Jugend gut an. Er sah sich verschiedene Essensstände auf Kirmes-Veranstaltungen an, um sich Gestaltungsideen zu holen. Im vergangenen Oktober kaufte er dann einen gebrauchten Imbisswagen, riss ihn ab bis auf das Grundgestell und baute ihn komplett neu wieder auf, ganz individuell in seinem eigenen Stil. Von Oktober bis Mai arbeitete Gruschka an seiner Foodstation. Der Wagen ist also ein kompletter Eigenbau mit ganz besonderem Look und Flair: „Es ist nicht der typische, sterile Imbiss, sondern er hat Wohnzimmeratmosphäre“, sagt Gruschka. Sechs Tage in der Woche, jeweils Dienstag bis Sonntag, von 11.00 bis 21.00 Uhr (ab September bis 20.00 Uhr), steht er in seinem Imbiss, da wolle er sich natürlich auch selbst wohlfühlen.
Der Erfolg spricht für sich
Der Erfolg gibt ihm recht: Der besondere Imbiss kommt sehr gut an. In nur einem halben Jahr hat er in Daun und Umgebung große Bekanntheit erlangt und einen begeisterten Kundenstamm gewonnen. Auch auf der Dauner Kirmes war die Resonanz riesig. Das macht sich auch im Bereich Veranstaltungen bemerkbar: Für das nächste Jahr ist der Terminkalender bereits so voll, dass kaum noch ein Event dazukommen kann. In machen Monaten ist Kalles Foodstation bereits für drei Veranstaltungen gebucht! In der laufenden Weihnachtszeit ist der Food Truck bis zum 22.12. am Veranstaltungszentrum Forum Daun zu finden. Auf jeden Gast wartet ein Schoko-Weihnachtsmann als Geschenk. Danach macht Kalles Foodstation Betriebsferien. Ab dem 9.1.2024 ist die Foodstation wieder am Forum Daun bis zum 19.1.2024. Am 20. Januar gastiert Kalles Foodstation bei der Kappensitzung in Neunkirchen. Am Bahnhof Daun ist der Imbiss dann wieder ab Ostermontag, 1.4.2024.

Ein großer Vorteil des regulären Standorts in der Bahnhofstraße 29 ist die Anbindung an den landschaftlich wunderschönen Maare-Mosel-Radweg zwischen Bernkastel und Daun und den ebenfalls malerischen Radweg zwischen Gerolstein und Daun. Am Alten Bahnhof Daun kommen auch die Busse mit Fahrradanhänger an, mit denen die Radler sich von Bernkastel, Gerolstein oder Cochem in die Vulkaneifel bringen lassen. Viele der Fahrradtouristen nutzen die Gelegenheit, suchen den besonderen Imbiss auf und lassen sich die herzhaften Leckereien schmecken. Selbst aus Frankreich kommen die Radtouristen. Und die zahlreichen Holländer wissen die holländischen Spezialitäten zu schätzen.
Weitere Informationen und das komplette Menü gibt es unter: www.kallesfoodstation.de.