LUXEMBURG. Nachdem in der vergangenen Woche Tausende Bootsmigranten auf der süditalienischen Insel Lampedusa angekommen sind und das dortige Erstaufnahmelager völlig überfüllt ist, lehnt die luxemburgische Regierung die Aufnahme von Migranten aus Lampedusa ab, wie L’essentiel berichtet.
Die Zeitung zitiert den Außenminister des Großherzogtums, Jean Asselborn, wie folgt: „Unsere Kapazitäten haben sich seit 2015 verdreifacht, was regelmäßige Solidarität mit Italien oder auch Griechenland ermöglichte“. Dennoch seien die luxemburgischen Aufnahmezentren überlastet, so der Politiker der sozialdemokratischen LSAP.
Die Zahl der Anträge auf internationalen Schutz habe sich in Luxemburg in den zurückliegenden zwei Jahren auf 1499 mehr als verdoppelt. Laut Außenministerium arbeite man „laufend an neuen Einrichtungen“ für Flüchtlinge.
Kritik kam von der Vereinigung zur Unterstützung von immigrierten Arbeitnehmern (Asti). “Ungeachtet der angeführten Gründe sollte Luxemburg weiterhin Zuflucht gewähren“, so der Pressesprecher der NGO, Sérgio Ferreira. Der sofortige Zugang zum Arbeitsmarkt solle gefördert werden und auch die Kommunen im Großherzogtum sollten neue Einrichtungen schaffen. (Quelle: L’essentiel)