BERLIN. Wenn Sie beim Einkauf auf Packungen Aufdrucke wie „New Size“ oder „Neue Form für feineren Genuss“ entdecken, sollten Ihre Alarmglocken schrillen. Was sich im ersten Moment nach verbraucherfreundlichen Vorteilen anhört, könnten versteckte Preiserhöhungen sein. Darauf weisen die Verbraucherzentrale Hamburg und die Stiftung Warentest in der Zeitschrift „test“ (Ausgabe 09/2023) hin.
Weniger Inhalt in kaum merkbar veränderter Packung nennt sich Shrinkflation. Der Begriff setzt sich aus dem englischen Wort „shrink“ für „schrumpfen“ und Inflation zusammen. Illegal sei das nicht, aber eine Kostenfalle, so die Verbraucherschützer. Sie sammelten Beispiele, in den plötzlich etwa weniger Chips, Kakaogetränkepulver oder Gummitiere in einer Tüte, „geschrumpfte“ Lachsfilets oder ein Eis weniger in einer Packung steckten.
Mehrere Spielarten der Shrinkflation
65 Fälle registrierte die Verbraucherzentrale Hamburg allein in diesem Jahr von Januar bis Juni. Das ist Rekord, wie Verbraucherschützer Armin Valet, zuständig für Mogelpackungen, meldet. Die Shrinkflation kenne dabei mehrere Spielarten. Neben verringerter Füllmenge bei gleichem Preis könne aber auch der Preis steigen und der Inhalt schrumpfen. Oder der Preis sinkt und der Inhalt noch viel mehr.
Die Verbraucherschützer raten daher, sich die Inhaltsmengen von Produkten, die man öfter kauft, zu notieren. Skepsis sei auch bei Innovationen, Preisaktionen, modernerer Aufmachung, neuen Sorten oder Maxigrößen angebracht. Sie könnten teurer sein als das gewohnte Produkt, das mitunter nur ein Regal weiter steht.
(dpa)