MAINZ. Der einzige Rettungshubschrauber in Rheinland-Pfalz mit einer Winde, «Christoph 66», ist in den ersten sieben Monaten dieses Jahres mehr als 1091 Einsätze geflogen und damit sechs mehr als im gesamten Vorjahr.
Die Rettungswinde, mit der er vor rund einem Jahr ausgestattet worden war, sei dabei in mehr als 100 Einsätzen genutzt worden, berichtete Innenminister Michael Ebling (SPD) am Mittwoch bei einer gemeinsamen Übung der ADAC Luftrettung mit der DRK-Bergwacht im Klettergebiet «Kirner Dolomiten». Das Land werde die Vorhaltung der Rettungswinde auch weiterhin mit rund 242.000 Euro pro Jahr fördern. Zwei Polizeihubschrauber mit solchen Winden seien zudem im Bau und sollen 2024 fertig werden.
Mit Rettungswinden könnten Menschen in Notlagen in unwegsamem Gelände schneller erreicht und versorgt werden. In Katastrophen können mit den Winden Menschen gerettet werden. Sie sind ein Baustein der Neuaufstellung des Katastrophenschutzes. Bei der Flutkatastrophe im Sommer 2021 gab es in Rheinland-Pfalz noch keinen Hubschrauber mit Rettungswinde. Allerdings war der Einsatz solcher Fluggeräte in der Flutnacht nach Einschätzung von Fachleuten zwischenzeitlich aufgrund des Wetters auch nicht möglich.
Einsätze im Landkreis Birkenfeld
Das Einsatzgebiet des in der Südpfalz stationierten «Christoph 66» erstreckt sich auf die Stadt und den Landkreis Kaiserslautern, die Landkreise Kusel und Birkenfeld sowie den Donnersbergkreis. Ebling und der Geschäftsführer der ADAC Luftrettung gGmbH, Frédéric Bruder, hatten im April einen Vertrag zur dauerhaften Übertragung des Luftrettungsdienstes in der Region Westpfalz unterzeichnet.
Die Konzession beinhaltet neben dem Betrieb des Rettungshubschraubers auch den Bau und den Betrieb einer Luftrettungsstation und geht bis 2048. Das Innenministerium sprach damals von einem Auftragsvolumen von geschätzt rund 80 Millionen Euro netto. Damit handele es sich um eine der bundesweit größten Vergaben im Luftrettungsdienst.